Deka-Tochter Swiat gründet europäische DLT-Genossenschaft
Deka-Tochter Swiat gründet europäische DLT-Genossenschaft
Swiat gründet
DLT-Genossenschaft
Das von DekaBank, LBBW und Standard Chartered getragene DLT-Fintech Swiat hat am Rande der Branchemesse Sibos die Gründung der sogenannten „Regulated Layer One“ (RL1)-Initiative bekannt gegeben. Ziel von RL1 sei es, europäische Finanzinstitute auf einem gemeinsamen Distributed Ledger zu vereinen, heißt es in einer Mitteilung.
Zehn Partner sind schon dabei
Neben den drei Swiat-Gesellschaftern sind zum Start auch ABN Amro, DZ Bank, KfW, Natixis Corporate and Investment Banking, NatWest, Seturion (Börse Stuttgart Gruppe) sowie die V-Bank dabei. Die zehn Partner werden gemeinsam Eigentümer von RL1 und diese betreiben, was „Offenheit, Souveränität und glaubwürdige Neutralität“ gewährleisten solle, heißt es. Grundlage für RL1 ist das bestehende Swiat-DLT-Netzwerk, das seit über zwei Jahren im Einsatz ist und seither mehr als 40 Transaktionen mit einem Volumen von über 600 Mill. Euro abgewickelt hat. Das ganze Geschäft nebst Infrastruktur soll in eine neue europäische Genossenschaft (SCE) überführt werden.
Grundpfeiler für künftiges europäische Finanzökosystem
Dass eine solche Ausgliederung auf eine Kooperative auf der Agenda steht, hatte Swiat-Co-Geschäftsführer Timo Reinschmidt schon angedeutet. Im Sinne der europäischen Kapitalmarkt- und Investitionsunion soll RL1 nun zu einer gesamteuropäischen, neutralen und interoperablen Blockchain für digitale Assets und Zahlungen entwickelt werden und somit einen Grundpfeiler für das künftige europäische Finanzökosystem bilden, sagt Reinschmidt. RL1 werde für zahlreiche Anwendungsfälle offen sein, die von rein digitalen Assets, über traditionelle tokenisierte Assets, unterschiedliche Wertpapierabwicklungsoptionen bis hin zu Cash-on-Chain-Lösungen reichen sollen.
Bekenntnis zur Neutralität
„Regulated Layer One zeigt, wie privatwirtschaftlich getriebene Initiativen die digitale Transformation hin zu einer einheitlichen Finanzmarktinfrastruktur unterstützen können. Mit dem europäischen Genossenschaftsmodell und dem Bekenntnis zur Neutralität vermeidet RL1 die Fallstricke fragmentierter oder renditeorientierter Modelle und schafft eine Infrastruktur zum Nutzen des europäischen Finanzsystems,“ sagt Timo Reinschmidt. Als Branchendienstleister ist zum Beispiel auch SWIFT als Genossenschaft organisiert, wo die beteiligten Banken die Anteile halten.
Engagement der KfW steht
Man stehe bereits mit weiteren Marktteilnehmern im Austausch, die großes Interesse an RL1 signalisiert haben, sagt Reinschmidt weiter.
Mit der KfW gehört ein sehr großer Emittent schon dazu. RL1 habe das Potenzial, die europäische DLT-Infrastruktur auf ein neues technologisches Niveau zu heben und einen verbindenden Rahmen zu schaffen, so KfW-CEO Stefan Wintels. „Die Interoperabilität wird damit gestärkt – ein entscheidender Faktor, um die Skalierbarkeit dieser Technologie voranzutreiben.“
