fir Frankfurt – Das Hamburger Fintech Deposit Solutions, das eine Open-Banking-Plattform für Spareinlagen betreibt, ist Deutschlands zweites Einhorn, also ein Finanz-Start-up mit einer Bewertung von mehr als 1 Mrd. Dollar. Nach Abschluss einer Finanzierungsrunde unter Beteiligung der Deutschen Bank werde Deposit Solutions mit über 1 Mrd. Euro bewertet, teilte der Frankfurter Fintech-Investor Finlab, der an Deposit Solutions beteiligt ist, am Mittwochabend nach Börsenschluss mit. Es handele sich nach Abschluss der Finanzierungsrunde um einen Anteil von circa 7 %, was nach IFRS mehr als 70 Mill. Euro in der Bilanz ausmache, hieß es. Die Neubewertung der Beteiligung führe bei Finlab zu einer Zuschreibung nach IFRS von mehr als 40 Mill. Euro. Wie hoch das Funding insgesamt ausfiel, wurde nicht mitgeteilt. N26 auf den FersenBisher stand die Smartphone-Bank N26 als einziges Einhorn hierzulande allein auf weiter Flur. Diesen Status hatte es erst im Januar dieses Jahres im Zuge einer Finanzierungsrunde über 300 Mill. Dollar erlangt, welche die Bewertung auf 2,7 Mrd. Dollar hob. Im Juli kamen nochmals 170 Mill. Dollar hinzu, was N26 auf 3,5 Mrd. Dollar hievte. Der Berliner Deposit-Solutions-Konkurrent Raisin, der mit der Marke “Weltsparen” unterwegs ist, hatte im Juli 25 Mill. Euro von Goldman Sachs erhalten. Ex-Bundesbanker als Berater2011 in Hamburg von Tim Sievers gegründet, ist Deposit Solutions durch ihre Plattformen Zinspilot und Savedo bekannt geworden, über die Spareinlagen an Privatpersonen vermittelt werden. Im Februar hatte das Fintech das Engagement des früheren Bundesbankvorstands Andreas Dombret bekannt gegeben, der die Hamburger als “Senior Advisor” zu Internationalisierung und Plattformentwicklung berät. Deposit Solutions hatte im Herbst den Einstieg in den US-Markt verkündet.Die von Stefan Schütze und Juan Rodriguez geführte börsennotierte Finlab hält neben Deposit Solutions als ihre wohl bekannteste Beteiligung Anteile an Fintechs wie Kapilendo, Authada, Awamo und Cashlink Technologies.