Am gestrigen Dienstag hat die Deutsche Bank Neuland betreten. Für zehn Jahre oder noch länger wird sie sich im Zuge einer strategischen Partnerschaft an den Technologieriesen Google binden, und zwar nicht nur mit Blick auf die Bereitstellung von Cloud-Infrastruktur, sondern auch auf die gemeinsame Entwicklung “der nächsten Generation technologiebasierter Finanzprodukte”. Dass die Bank dies nicht mehr für sich alleine beansprucht, darf man je nach Standpunkt für eine Kapitulation im ureigensten Kerngeschäft oder für einen Ausdruck neuer Arbeitsteilung im Bankgeschäft halten. In jedem Fall muss die Deutsche Bank in den kommenden Monaten, bis die Tinte unter dem Vertag trocken ist, darauf Acht geben, dass sie am Ende der Vertragszeit nicht mit dem kürzeren Hölzchen in der Hand dasteht. Das fängt bei Fragen des Datenschutzes an, reicht über Fragen der Gewinnaufteilung im Falle gemeinsamer Produkte und hört bei entsprechenden Eigentumsrechten nicht auf. Ein Blick auf die Erträge beider Partner zeigt, wer im Zweifelsfall wen an die Wand zu drücken vermag. bn