Deutsche Bank blitzt mit Charmeoffensive ab

Management wirbt bei Investoren für neue Strategie - Standort Bonn bleibt

Deutsche Bank blitzt mit Charmeoffensive ab

bn/jsc/lee Frankfurt – Trotz positiver Nachrichten aus dem Investment Banking hat die Deutsche Bank mit ihrem Investorentag die Anleger nicht überzeugen können. Die Aktien schlossen am Dienstag in einem schwachen Marktumfeld um 0,8 % leichter bei 6,48 Euro. Bereits vor Beginn der Veranstaltung hatte Konzernchef Christian Sewing in einem Interview von Bloomberg TV gesagt, die Monate Oktober und November seien besser gelaufen als erwartet. Damit gab er entgegen der Gewohnheit einen Ausblick auf ein noch laufendes Quartal: “Ich bin ermutigt von unserem Momentum.” Gerade in der Investmentbank habe der Konzern entschlossen gehandelt, um sich auf seine Stärken zu konzentrieren.”Wir liegen im Plan und in einigen Bereichen sogar über Plan”, betonte Sewing auf der fünfstündigen Veranstaltung. An den im Juli ausgegebenen Zielen hält der Konzern fest, auch wenn die Vorgabe einer materiellen Eigenkapitalrendite von 8 % bis 2022 angesichts der weiter gesunkenen Zinsen ehrgeiziger geworden sei, wie es hieß. Die im dritten Quartal erzielte Eigenkapitalrendite von minus 7,3 % bezeichnete Sewing als inakzeptabel.Wie am Dienstag ebenfalls bekannt wurde, hat die Europäische Zentralbank ihre individuelle Vorgabe für die harte Eigenkapitalquote des Instituts fürs kommende Jahr um 25 Basispunkte auf 11,59 % reduziert. Ende September kam das Haus auf 13,4 %. Sewing unterstrich, dass die Deutsche Bank den Umbau ohne weitere Kapitalerhöhung stemmen will.Mit Blick auf die Postbank-Integration gab es Entwarnung für den Standort Bonn. Wie Manfred Knof, neuer Chef der deutschen Privatkundensparte in einer Mail an die Mitarbeiter verdeutlichte, will er an beiden Standorten festhalten. Doppelstrukturen sollen durch die Verschmelzung der DB Privat- und Firmenkundenbank auf die Deutsche Bank eliminiert werden, wenn die erforderlichen Genehmigungen vorliegen.Die börsennotierte Fondstochter DWS will derweil ihr Geschäft in Asien stärken – einem der künftig wichtigsten Märkte der Welt, wie Firmenchef Asoka Wöhrmann betonte. Bisher entfallen nur 5 % der verwalteten Mittel der DWS auf die Region. – Nebenstehender Kommentar Schwerpunkt Seite 2