Deutsche Bank dämpft Erwartungen ans Quartal

"Etwas schlechter geschlagen" als die Konkurrenz

Deutsche Bank dämpft Erwartungen ans Quartal

bn Frankfurt – Die Deutsche Bank hat am Mittwoch die Erwartungen an den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal gedämpft. Wie Finanzvorstand James von Moltke auf einer Investorenkonferenz in Frankfurt erklärte, hat das Haus bislang etwas schwächer abgeschnitten als seine wichtigsten Konkurrenten. “Wir sehen ein Marktumfeld, das das widerspiegelt, was unsere Wettbewerber bereits erklärt haben, und wir erwarten, dass wir uns etwas schlechter geschlagen haben, angesichts der Übergangsphase, die wir gerade durchlaufen”, erklärte von Moltke laut Reuters. Wettbewerber hatten zuletzt allenfalls binnen Jahresfrist stabile Erträge in Aussicht gestellt. Die Deutsche Bank hat infolge ihres jüngsten Chefwechsels ihre Strategie geändert und eine neuerliche Restrukturierung eingeleitet. Ihre Aktivitäten im Repo- und US-Zinsgeschäft will die Bank reduzieren, ebenso im Aktiengeschäft. Wachsen sollen dagegen das Cash-Management und der Zahlungsverkehr, das Devisen- und unter anderem das Anleiheemissionsgeschäft. Wie von Moltke am Mittwoch darlegte, will die Bank die Zahl der Vollzeitstellen von 97 100 per Ende März bis Jahresende auf unter 93 000 drücken. Ende Mai hatte die Bank bereits angekündigt, bis Ende kommenden Jahres die Zahl auf weniger als 90 000 zu verringern. Der Abbau von rund 1 000 Stellen infolge von Veräußerungen, im Investment Banking, im Privatkundengeschäft sowie in Infrastrukturfunktionen ist bereits beendet, wie aus einer Präsentation von Moltkes hervorgeht. Im kommenden Jahr soll demnach gut die Hälfte des Personalabbaus auf die Infrastruktur entfallen. Unterdessen hat der chinesische Aktionär HNA seinen Anteil am Institut weiter reduziert. Wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht, kontrolliert das Konglomerat nur mehr 7,64 % nach zuvor 7,96 %. Der vom Mischkonzern direkt gehaltene Anteil ist dabei von 5,45 % auf 3,69 % gesunken. Die nach einer ausgedehnten Akquisitionstournee in Liquiditätssorgen geratene Gruppe hat ihre Beteiligung mehrfach reduziert. Im Februar hatte HNA noch Zugriff auf 9,9 % von Deutschlands größtem Kreditinstitut, das zur Wochenmitte unter dem Motto “#PositiverBeitrag” eine neue Marken- und Marketing-Kampagne gestartet hat.—– Personen Seite 12