Nach neun Monaten

Deutsche Bank erreicht Renditeziel

Die Deutsche Bank ist 2025 auf Kurs zu ihren Renditezielen. Nach neun Monaten liegt die Rendite auf das materielle Eigenkapital bei 10,9% – und damit über den in Aussicht gestellten 10%.

Deutsche Bank erreicht Renditeziel

Alle Sparten übertreffen die Erwartungen

Die Deutsche Bank hat in den ersten neun Monaten ihre Renditeziele erreicht. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, lag die Rendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) nach Steuern bei 10,9%. Für das Gesamtjahr hat sich das Management um CEO Christian Sewing eine Eigenkapitalrendite von mehr als 10% auf die Fahne geschrieben.

Ackermanns Traum wird wahr

Nicht wenige Analysten hatten zuletzt in Zweifel gezogen, dass die Deutsche Bank ihre ambitionierten Ziele auch erreicht. Tatsächlich gelang es allen vier Sparten, auf Neun-Monats-Sicht bei der Eigenkapitalrendite oberhalb von 10% zu landen. Gemessen an dieser Kennzahl am rentabelsten war das Asset Management. Mit einer RoTE von 25,4% machte die ebenfalls börsennotierte Fondstochter DWS sogar die kühnen Renditefantasien des früheren Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann wahr, der von Eigenkapitalrenditen von 25% träumte, während die Finanzkrise bereits aufloderte.

Der Vergleich hinkt natürlich, denn das Asset Management unterliegt nicht vergleichbar strengen Eigenkapitalvorgaben wie das „echte“ Bankgeschäft. Trotzdem ist es dem Management aller Sparten gelungen, die geforderte Zielrendite zu erreichen. So folgt auf Platz zwei die Unternehmensbank, die trotz stagnierender Erträge eine Eigenkapitalrendite von 16% erzielte. Das überraschend ertragsstarke Investmentbanking kam dagegen nur auf 12,5% und die Privatkundenbank auf 10,5%.

Analysten lagen falsch

Der Konzerngewinn der Deutschen Bank kletterte in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8% auf 1,56 Mrd. Euro. Damit übertraf das Institut die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt lediglich mit 1,34 Mrd. Euro gerechnet hatten. Die Erträge stiegen in den ersten drei Quartalen um 7% auf 24,4 Mrd. Euro.

Richtig lagen die Analysten dagegen bei den Kosten. Rechnet man die Auflösungen der Vorsorge für den Rechtsstreit mit den Postbank-Aktionären heraus, die das Vorjahresergebnis verzerrten, blieben die zinsunabhängigen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil bei 5 Mrd. Euro. Dank der höheren Erträge führte dies zu einer deutlichen Verbesserung der Kostenquote. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis sank von 73,2% im Vorjahr auf 63%.

Jahreshoch wieder in Sicht

Auch diese Kennziffer untermauert die Stärke der Unternehmensbank. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, kam sie trotz der mauen Ertragsentwicklung auf eine Kostenquote von 62%. Damit landet sie zwischen der Privatbank, die mit 70% die ungünstigste Kostenquote erzielte und dem Asset Management, das mit 61% geringfügig besser abschnitt. Die ertragsseitig Rückenwind genießende Investmentbank konnte mit einer Kostenquote von 55% glänzen.

An der Börse kamen die überraschend starken Zahlen gut an. Nachdem die Aktie zuletzt wohl auch unter der Furcht vor einer neuen Bankenkrise gelitten hatte, legte sie am Mittwoch gegen den Trend um 4,8% zu. Mit rund 31 Euro näherte sie sich damit wieder dem bisherigen Jahreshoch von 32,21 Euro.

Für 2025 ausgegebenes Renditeziel der Deutschen Bank rückt in greifbare Nähe

lee Frankfurt