Die Deutsche Bank setzt ihre Reihe an Kooperationen im Zahlungsverkehr und Firmenkundengeschäft fort. Zu Wochenbeginn informierte das Institut über die Gründung eines Joint Venture mit dem Zahlungs- und Finanztechnologieunternehmen Fiserv. Den Angaben zufolge wollen beide Unternehmen, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen, kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) im Bundesgebiet „umfassende Zahlungsakzeptanz- und Bankdienstleistungen anbieten“: Das gemeinsame Unternehmen soll mehrere Zahlungsverkehrslösungen unter einem Dach bündeln, unter ihnen Clover, die Plattform Fiservs für Zahlungsakzeptanz an der Ladenkasse. Die Dienstleistungen sollen dabei auch Unternehmen zur Verfügung stehen, die nicht Kunde der Deutschen Bank sind.

Mit dieser Kooperation forciert das Institut den Gedanken des Plattform Banking. Wie bereits zuvor bekannt wurde, wird sie mit dem Fintech Treasury Intelligence Solutions (TIS) ab Juli auf Basis historischer Daten von Unternehmenskunden Informationen zur Betrugsprävention vernetzen und Zusatzdienste anbieten. „Wir sind selbstbewusst genug, einen Multi-Banking-Ansatz zu wählen“, erklärte Ole Matthiessen, Global Head of Cash Management der Deutschen Bank, jüngst der Börsen-Zeitung.

In der Lieferkettenfinanzierung arbeitet die Bank unterdessen mit dem Plattformbetreiber Traxpay zusammen, an dem sie beteiligt ist. Das Joint Venture mit Fiserv, deren Chef für Europa, Nahost und Afrika, John Gibbons, in den Jahren 2016 bis 2018 die Transaktionsbank der Deutschen Bank geleitet hat, wird voraussichtlich eine niedrige dreistellige Zahl von Mitarbeitern beschäftigen und soll von Anfang an mehrere tausend Unternehmen betreuen. „Zusammen mit Fiserv können wir unseren KMU-Kunden Konten, Zahlungslösungen und Bankdienstleistungen bereitstellen“, sagt Stefan Hoops, Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank. Dadurch entstehe ein Produktangebot, das den Abschluss von mehreren Verträgen mit verschiedenen Zahlungsverkehrsanbietern unnötig mache.