Keine effektive Kapitalentlastung

Deutsche Bank laut FSB global weniger systemrelevant

Die Deutsche Bank ist laut FSB nur noch in der niedrigsten Kategorie systemrelevanter Banken eingestuft. In der Praxis führt dies jedoch zu keiner Kapitalentlastung.

Deutsche Bank laut FSB global weniger systemrelevant

Deutsche Bank laut FSB global weniger systemrelevant

Reuters/lee München

Die Bedeutung der Deutschen Bank für die Stabilität des weltweiten Finanzsystems hat aus Sicht der Bankenregulierer abgenommen. Wie der Finanzstabilitätsrat FSB am Donnerstagabend mitteilte, stuft er Deutschlands größte Bank nur noch in die unterste von fünf Kategorien der 29 weltweit systemrelevantesten Banken ein.

Die damit verbundene Verringerung des vorgeschriebenen Kapitalpuffers von 1,5 auf 1% spielt in der Praxis keine Rolle für die Deutsche Bank. Denn wie ein Sprecher des Institut erläuterte, muss es grundsätzlich den höchsten Puffer erfüllen, wenn der globale und der nationale Wert voneinander abweichen. Der von der BaFin vorgeschriebene Kapitalpuffer liege darüber, so dass durch die FSB-Entscheidung kein Kapital freigesetzt wird.

Um eine Kategorie hochgestuft wurde laut FSB die Bank of America und die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). Die weltweit systemrelevanteste Bank bleibt J.P. Morgan, die als einzige in der zweithöchsten Kategorie steht. Die höchste, bei der ein Zusatzpuffer von 3,5% fällig würde, bleibt traditionell unbesetzt. Auf der Liste der systemrelevanten Banken stehen die gleichen Namen wie im Vorjahr. Die schweizerische UBS bleibt in derselben Kategorie wie bisher und muss laut FSB-Vorgaben einen Puffer von 1,5% vorhalten.