Deutsche Bank löst Rückstellung auf

Schickedanz-Vergleich schönt das Ergebnis des Konzerns im ersten Halbjahr

Deutsche Bank löst Rückstellung auf

bn Frankfurt – Die Deutsche Bank hat nach ihrem Vergleich mit Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz im ersten Halbjahr rund 100 Mill. Euro an entsprechenden Rückstellungen aufgelöst, wie Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen gemeldet hat. Ein Sprecher der Bank kommentierte dies auf Anfrage nicht.Den Angaben zufolge hatte die Bank für einen außergerichtlichen Vergleich mit Schickedanz rund 100 Mill. Euro mehr an Rückstellungen für Rechtsstreite gebildet, als sie letztlich benötigte. Die Differenz floss ins jüngste Halbjahresergebnis ein. Ende Juli hatte das Institut für die ersten sechs Monate einen positiven Saldo von rund 100 Mill. Euro aus Rechtsstreitigkeiten ausgewiesen nach einer Belastung von rund 300 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Netto hat die Deutsche Bank im ersten Halbjahr 1,04 Mrd. Euro verdient.Die außergerichtliche Einigung mit Schickedanz hatte sich im Dezember 2016 abgezeichnet und war zu Jahresbeginn perfekt. Die Deutsche Bank hatte durch die Übernahme von Sal. Oppenheim mit der Klage von Schickedanz gegen die Privatbank zu tun bekommen. Schickedanz hatte sich von Oppenheim und deren Immobilienberater Josef Esch falsch beraten gefühlt und ursprünglich milliardenschweren Schadenersatz gefordert. Vier Jahre später akzeptierte sie einen Vergleich mit ihren früheren Beratern. Der brachte ihr dem Vernehmen nach nur einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, den zum größten Teil die Deutsche Bank gezahlt haben soll. Dies lässt den Schluss zu, dass sie ursprünglich knapp 150 Mill. Euro zurückgestellt haben dürfte.Rechtshändel rund um Esch-Fonds beschäftigen das Institut weiterhin. Wie im Zwischenbericht der Bank zu lesen ist, sind, nachdem einige Forderungen bereits abgewiesen oder beigelegt wurden, noch Forderungen in Bezug auf Investments von ursprünglich circa 320 Mill. Euro schwebend. Die in den Verfahren geltend gemachten Beträge belaufen sich auf rund 360 Mill. Euro.