Deutsche Bank schafft die Ertragswende

Gewinn trotz hoher Risikovorsorge - Schwarze Zahlen im Gesamtjahr angepeilt

Deutsche Bank schafft die Ertragswende

lee Frankfurt – Die Deutsche Bank kommt trotz widriger Rahmenbedingungen rasch beim Konzernumbau voran. Wie Konzernchef Christian Sewing am Mittwoch bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse unterstrich, hat das Institut den durch den Ausstieg aus dem Aktienhandel und andere Einschnitte verursachten Ertragsrückgang durch Wachstum im Kerngeschäft bereits mehr als ausgeglichen. So seien die Erträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1 % auf 6,3 Mrd. Euro gestiegen.Trotz der Kosten für den Konzernumbau, die im zweiten Quartal mit 280 Mill. Euro zu Buche schlugen, Bankenabgaben in Höhe von 124 Mill. Euro und einer gestiegenen Risikovorsorge schrieb das Institut schwarze Zahlen. Vor Steuern belief sich der Gewinn im zweiten Quartal den Angaben zufolge auf 158 Mill. Euro. Vor einem Jahr hatte der Konzern im zweiten Jahresviertel noch einen Verlust von 946 Mill. Euro ausgewiesen, wozu neben Wertminderungen auf den Geschäftswert auch weitere Belastungen aus einem vor gut einem Jahr eingeleiteten Umbau beigetragen hatten.Wegen der im Vergleich zu Ende März nochmals eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten erhöhte die Deutsche Bank die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 255 auf 761 Mill. Euro. Davon sind 510 Mill. Euro gemäß EU-Kapitalanforderungsverordnung (CRR) als notleidend qualifiziert. Im ersten Quartal galt dies lediglich für 276 Mill. Euro.Wie nach den starken Zahlen der US-Banken erwartet, leistete das Investment Banking dank der Rekordaktivitäten im Anleihengeschäft einen starken Ertrags- und Ergebnisbeitrag. Mit einem leichten Ertragszuwachs in der Unternehmensbank und leichten Rückgängen im Privatkundengeschäft und im Assetmanagement entwickelten sich die übrigen Sparten stabil. Die börsennotierte Fondstochter DWS erzielte im zweiten Quartal einen Nettozufluss von 8,7 Mrd. Euro. Trotz des erwarteten Abflauens im Investment Banking im zweiten Halbjahr arbeite die Deutsche Bank daran, das gesamte Jahr vor Steuern mit Gewinn abzuschließen, sagte Finanzvorstand James von Moltke. – Nebenstehender Kommentar Schwerpunkt Seite 3