Deutsche Bank tritt aufs Gaspedal
kb Frankfurt – Die Deutsche Bank ist als erstes deutsches Kreditinstitut dem GPI-Dienst in Euro beigetreten. GPI (Global Payments Innovation) ist ein neuer Standard für grenzüberschreitende Zahlungen, der die Nachverfolgung von Zahlungen in Echtzeit sowie ein taggleiches Settlement verbindet. Entwickelt wurde der Standard von dem Zahlungsverkehrsdienstleister Swift unter Mitarbeit der zehn größten globalen Transaktionsbanken, darunter der Deutschen Bank. Neuer Swift-GPI-DienstDie Deutsche Bank hatte bereits im Oktober den GPI-Dienst in Dollar eingeführt. Jetzt könne die Bank für ihre Unternehmenskunden sowie Finanzinstitute grenzüberschreitende Zahlungen in den beiden wichtigsten Währungen abwickeln, teilt das Institut mit. “GPI ist die neue Blaupause im internationalen Zahlungsverkehr, die die wahren Bedürfnisse globaler Kunden adressiert”, erklärt Michael Spiegel, Head of Cash Management sowie Head of Global Transaction Banking Germany. Die jüngsten Erfahrungen hätten gezeigt, so Spiegel, dass viele Transaktionen zwischen Kontinenten innerhalb weniger als 30 Minuten durchgeführt und nachverfolgt werden könnten.Der neue Dienst, der im Januar 2017 gestartet worden war, soll bereits seit dem Sommer bei mehr als 20 globalen Transaktionsbanken im Einsatz sein oder implementiert werden, wie aus Swift-Informationen hervorgeht. Der neue GPI-Dienst fülle eine Lücke im bisherigen Swift-System, das Zahlungen nur schwer nachverfolgen könne, wenig Transparenz biete und zu langsam im Korrespondenzbankennetz laufe, erläutert die Deutsche Bank. Global vernetzte Unternehmen haben dies schon länger bemängelt. Sie würden den neuen Dienst begrüßen, so die Deutsche Bank.Zuletzt hatten im Sommer sechs Schweizer Großunternehmen – ABB, Nestlé, Roche, SBB, Swiss Re, Würth – in einem offenen Brief für eine Unterstützung des GPI-Dienstes durch Banken geworben, wie Swift im Juli mitteilte. Die Unternehmen hatten bemängelt, dass Firmenkunden-Treasurer und Finanzmanager kaum Einsicht in den Verlauf ihrer grenzüberschreitenden Zahlungsanweisungen hätten. So würden sie nicht wissen, wann Zahlungen gutgeschrieben und welche Gebühren einbehalten werden und ob und warum eine Zahlung zurückgewiesen wurde oder wer eine Nachforschung einleiten sollte. Dies könne zu Problemen mit Zulieferern oder Endabnehmern führen. Zudem könnten zunehmende finanzielle Risiken aus Zahlungsverzögerungen bis hin zu betrügerischen Handlungen entstehen. “Überfällige Verbesserung”Swift GPI sei deshalb “eine seit langem überfällige, grundlegende Verbesserung”, um den Bedarf der Kunden an höherer Geschwindigkeit bei grenzüberschreitenden Zahlungen, mehr Transparenz und End-to-End-Tracking abzudecken, hieß es in dem Brief. Diese Schweizer Unternehmen erwarten, dass “künftig alle unsere grenzüberschreitenden Zahlungen von Anfang bis Ende Swift-GPI-Zahlungen sein werden”.