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Deutsche Bank will wieder Dividende zahlen

Erstmals seit drei Jahren will die Deutsche Bank wieder Dividende zahlen. Für 2021 stellt der Konzern 0,20 Euro je Titel in Aussicht.

Deutsche Bank will wieder Dividende zahlen

bn Frankfurt

Die Deutsche Bank will nach drei Jahren Pause wieder Dividende zahlen. Der Vorstand plane, eine Bardividende von 0,20 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2021 vorzuschlagen, hat der Konzern am Mittwochabend ad hoc mitgeteilt. Zudem beschloss das Führungsgremium den Angaben zufolge den Start eines Aktienrückkaufprogramms über 300 Mill. Euro, das im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden soll. Alle nötigen regulatorischen Genehmigungen liegen vor.

Insgesamt würde dies eine Kapitalausschüttung von rund 700 Mill. Euro an die Aktionäre bedeuten, hieß es. Die Bank sprach von einem „ersten Schritt im Sinne des zuvor bekannt gegebenen Ziels, im Laufe der Zeit Kapital in Höhe von 5 Mrd. Euro an die Anteilseigner zurückzugeben“.

Auf der Zielgeraden

Zuletzt hatte das Haus im Mai 2019 für 2018 Dividende gezahlt, allerdings nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdividende von 11 Cent je Titel, zu welcher der Konzern sich durchs Aktiengesetz verpflichtet sah, weil er zugleich Hybridkapital bediente. Mit der Ankündigung einer Dividende signalisiert das Haus dem Kapitalmarkt nun, dass seine vor drei Jahren eingeleitete Restrukturierung auf die Zielgerade einbiegt. Zu Beginn des Umbaus hatte der Konzern für das begonnene Geschäftsjahr neben anderem eine materielle Eigenkapitalrendite von 8% in Aussicht gestellt.

Ergebnisschub erwartet

Über die Ergebnisse im vergangenen Jahr wird das Institut am heutigen Donnerstag informieren. Analysten erwarten im Konsens, dass die Bank für 2021 einen Vorsteuergewinn von 3,459 Mrd. Euro zeigen wird nach 1,021 Mrd. 2020. Getragen werden dürfte der Ergebnisschub unter anderem von rückläufiger Risikovorsorge.

Was das Schlussquartal betrifft, so erwarten Marktauguren weniger Gewinn als vor Jahresfrist, aber höhere Einnahmen. Während sich das Vorsteuerergebnis demnach um rund ein Zehntel auf 157 Mill. Euro reduziert haben dürfte, traut man dem Konzern beim Nettoertrag einen Anstieg um 4% auf 5,667 Mrd. Euro zu. Als Ursache der Gewinndelle haben Analysten die Investmentbank ausgemacht, deren Gewinn vor Steuern mit abflauenden Aktivitäten im Handel um 31% auf 407 Mill. Euro eingebrochen sein sollte.

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