Deutsche Forfait will Fonds anbieten

2013 soll erstes Trade-Finance-Produkt starten

Deutsche Forfait will Fonds anbieten

ab Düsseldorf – Mit einem neuen Fondsprodukt will sich die Deutsche Forfait den herrschenden Anlagenotstand der Investoren zunutze machen. Für den Kölner Exportfinanzierer steht die Erschließung neuer Investorengruppen im Vordergrund gepaart mit der Aussicht auf den Ausbau des Kerngeschäfts, wie mitgeteilt wird. Bei dem Trade-Finance-Fonds, der mit Außenhandelsforderungen bestückt wird, handelt es sich nach Angaben von Finanzchef Jochen Franke um eine neue Assetklasse, der sich die Kölner annehmen.Nachdem im dritten Quartal ein erfahrenes dreiköpfiges Team eingekauft wurde, das nach den Angaben nicht nur Forfaitierungsexpertise mitbringt, sondern auch über Zugang zu Investoren verfügt, soll im ersten Quartal des neuen Turnus eine Kapitalgesellschaft gegründet werden. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2013 werde mit der Vermarktung des neuen Produkts, das aufgrund der unterjährigen Forderungslaufzeiten als offener Fonds konzipiert werden soll, begonnen. Limite werden schneller freiBis Ende 2013 sollen 50 Mill. Euro eingeworben werden, im drauffolgenden Jahr werde ein dreistelliges Millionenvolumen ins Visier genommen, erläutert Franke. Als Investoren für das neue Anlageprodukt denken die Kölner an kleinere institutionelle Investoren wie beispielsweise Family Offices oder Versorgungskassen. Geworben wird mit dem “attraktiven” Rendite-Risiko-Profil der Außenhandelsforderungen. Interessant ist das neue Produkt aus Sicht der Kölner in zweifacher Hinsicht: Zum einen erschließe sich die Deutsche Forfait mit dem Fondsgeschäft eine neue Einnahmequelle. Zum anderen werde die Basis für langfristig steigende Forfaitierungsvolumina und damit einhergehend für ein höheres Gewinnniveau gelegt. Dass das Volumen der eingekauften Forderungen steigen wird, steht für Franke außer Frage, da sich die Durchlaufzeiten der Forderungen auf der eigenen Bilanz aufgrund der standardisierten Prozesse verkürzten. Dadurch würden die Limite schneller wieder frei. Zudem könne den Exporteuren ein besserer Service angeboten werden, da künftig auch Forderungen mit einer geringeren Rendite angekauft werden könnten. Verwaltungskosten reduziertIm operativen Geschäft sind die Kölner in den ersten neun Monaten weiter vorangekommen. Zwar lag das Forfaitierungsvolumen mit 519 Mill. Euro noch um 1 % unter dem Vorjahreswert, der Periodenüberschuss wurde zeitgleich jedoch um 14 % auf 2,1 Mill. Euro ausgebaut. Ursächlich war nach den Angaben vor allem “die strukturelle Verbesserung der Verwaltungskosten”. Diese verringerten sich im Berichtszeitraum um 12 % auf 2,3 Mill. Euro.Die Forfaitierungsmarge – die Differenz zwischen dem Verkaufspreis bei der Ausplatzierung und dem Ankaufpreis – verharrte mit 1,9 % weitgehend auf dem Vorjahresniveau. Auch im vierten Quartal rechnen die Kölner nach den Angaben mit einem “komfortablen Konzerngewinn”. Damit sollte die Dividendenfähigkeit wiederhergestellt sein, heißt es. Im Vorjahr waren die Aktionäre aufgrund eines verloren gegangenen Schiedsgerichtsverfahrens – es bescherte letztlich einen Verlust von fast 4 Mill. Euro – leer ausgegangen.