Deutsche Börse zündet Stablecoin-Turbo
Deutsche Börse zündet Stablecoin-Turbo
Partnerschaft mit Circle ebnet Integration in die Finanzmarktinfrastruktur
bg Frankfurt
Die Deutsche Börse hat am Dienstag einen Meilenstein zur breiten Einführung von Stablecoins in Europa gesetzt. Die Frankfurter verbünden sich mit dem US-Konzern Circle und stellen Stablecoins wie EURC und USDC über ihre Infrastruktur bereit. Dafür wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Deutsche Börse weist explizit darauf hin, dass die Stablecoin-Partnerschaft die Bestrebungen zum Einsatz von digitalen Zentralbankwährungen im Großkundengeschäft (wCBDC) ergänzt – Bundesbankchef Joachim Nagel hatte Tags zuvor auf der Sibos deutlich wissen lassen, dass Zentralbankgeld als Settlement-Instrument elementar sei.
Token-basierte Zahlungsmethoden halten Einzug
Die Vereinbarung mit Circle ist die erste ihrer Art in Europa, die token-basierte Zahlungsmethoden mit traditioneller Finanzmarktinfrastruktur eines systemrelevanten Börsenkonzerns verbindet. Notierung und Handel von Stablecoins würden zunächst auf der zur Börse-Tochter 360T gehörenden digitalen Börse 3DX sowie über den institutionellen Kryptoanbieter Crypto Finance, ebenfalls eine Tochter der Deutschen Börse, stattfinden. Außerdem soll die skalierbare Verwahrung von digitalen Vermögenswerten über Clearstream im Nachhandel ermöglicht werden. Die Unterverwahrung werde von der deutschen Entität von Crypto Finance bereitgestellt, heißt es.

DB
Stablecoins werden in regulierte Umgebung integriert
„Mit dieser Zusammenarbeit gehen wir einen entscheidenden Schritt zur Integration von Stablecoins in eine regulierte, zuverlässige und vertrauenswürdige Infrastruktur. Damit kommen wir unserem Ziel näher, die traditionellen Emissions- und Nachhandelsprozesse von Wertpapieren in ein vollständig digitales Angebot zu verwandeln,“ sagt Stephanie Eckermann, die als Mitglied des Vorstands der Deutsche Börse Group den Bereich Post-Trading verantwortet.
Circle ist für ihre Compliance bekannt
Circle ist nach Tether der global zweitgrößte Stablecoin-Emittent. Der von CEO Jeremy Allaire auch schon an die Börse geführte Konzern ist auf Compliance bedacht und sucht bewusst die Zusammenarbeit mit der klassischen Finanzindustrie. Circle hatte eine der ersten Micar-Lizenzen erhalten als E-Money-Institut.
Wertschöpfungskette für Kryptowerte ist schon aufgebaut
Clearstream ist auch schon einen Schritt gegangen zur Erweiterung, werden institutionellen Anlegern seit einigen Monaten doch bereits Abwicklungs- und Verwahrdienstleistungen für Kryptowährungen angeboten. Dem bei der Börse für Trading & Clearing zuständigen Vorstand Thomas Book zufolge habe man über 360T, 3DX, Crypto Finance und Clearstream eine komplette Wertschöpfungskette für Kryptowerte aufgebaut – von Handel, über Abwicklung bis hin zu Verwahrung. „Unsere Zusammenarbeit mit Circle schafft die Grundlage für die Nutzung von Stablecoins für alle Akteure an den europäischen Kapitalmärkten.“
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