Die Immobilienpreise in Deutschland sinken nach zeitweiliger Entspannung im Frühjahr wieder deutlich schneller: Im dritten Quartal gaben die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum zweiten Jahresviertel um 1,7% nach und für Büroobjekte um 2,5%, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) festhält.

Im Quartal zuvor hatte der Rückgang noch bei 0,9% und 1,9% gelegen, so dass der Verband bereits auf eine „Seitwärtsbewegung“ für Wohnimmobilien gehofft hatte. Lediglich die Preise für Einzelhandelsobjekte fielen im Sommer weniger stark als noch zuvor. „Die Preiskorrektur findet nach wie vor in allen Assetklassen statt“, erklärte Verbandshauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. „Eine Marktbelebung lässt auf sich warten.“

Die Finanzbranche steht in mehreren Geschäftsfeldern unter Druck: So stockten Pfandbriefbank, Aareal Bank, BayernLB und Helaba im laufenden Jahr die Risikovorsorge in der gewerblichen Immobilienfinanzierung deutlich auf. Banken und Sparkassen melden im gesamten Land eine schleppende Nachfrage nach Wohndarlehen, der Finanzplattformbetreiber Hypoport senkte wiederholt die Umsatzprognose. Die Fondsbranche kämpft mit sinkenden Rendite in offenen Publikumsimmobilienfonds und erlebt erstmals seit Jahren Nettomittelabflüsse in dem Segment.

In der Branche ist umstritten, wie lange die Talfahrt der Immobilienpreise anhält. Die Pfandbriefbanken ziehen ein gemischtes Fazit: So stehe der Wohnimmobilienmarkt bereits kurz davor, wieder in „ruhigeres Fahrwasser“ zu gelangen, wie VDP-Hauptgeschäftsführer Tolckmitt erklärt. Für das Gewerbesegment mit Büros und Einzelhandel sieht der Verband vorerst einen weiteren Preisrückgang, ehe eine geringe Bautätigkeit zu einer Verknappung des Angebots führe und dem Trend entgegenwirke.