Die Commerzbank überweist eine sehr attraktive Dividende an die Unicredit
Die Commerzbank überweist eine sehr attraktive Dividende an die Unicredit
Commerzbank überweist sehr attraktive Dividende an Unicredit
Bank kann sich Vollausschüttung erlauben - EZB hat die Kapitalanforderungen gesenkt
wrü Frankfurt
Von Werner Rüppel, Frankurt
Die Commerzbank geht all in. Um nicht von der Unicredit übernommen zu werden, gibt die gelbe Bank alles und schüttet für 2025 und für die kommenden Jahre sämtliche Gewinne an ihre Aktionäre aus. Dies geschieht über Dividenden und Aktienrückkäufe. Und klettern die Erträge wie geplant, kann die Ausschüttung an die Aktionäre von Jahr zu Jahr wachsen. Damit eröffnet sich für Aktionäre inzwischen auch eine attraktive Dividendenrendite von rund 3%. Hinzu kommt, dass die Dividende laut Analystenschätzung in den kommenden Jahren kräftig steigen dürfte. Dies wird natürlich vor allem auch den Großaktionär Unicredit freuen. Basierend auf einem Anteil von rund 29% an der Commerzbank würden die Italiener dann im kommenden Jahr mehr als 300 Mill. Euro Dividende von der gelben Bank kassieren. Tendenz steigend.
Kapitalrückgabe bis 2028 erhöhen
„Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zur Wertsteigerung“, erklärt Bettina Orlopp, Vorstandsvorsitzende der Commerzbank. „Für das laufende Jahr streben wir an, 100% unseres Nettoergebnisses vor Restrukturierungsaufwendungen und nach Abzug von AT-1-Kuponzahlungen zurückzugeben.“ Finanzvorstand Carsten Schmitt ergänzt: „Wir sind entschlossen, unseren Investoren auch künftig eine äußerst attraktive Rendite zu bieten. Deshalb planen wir, die Kapitalrückgabe bis 2028 kontinuierlich zu erhöhen.“
Die Gewinne voll auszuschütten, das ist eigentlich nicht typisch für eine Bank. Schließlich haben Kreditinstitute in der Regel ein großes Interesse am Ausbau ihrer Kapitalbasis. Doch ist die Commerzbank aufgrund des Strebens der Unicredit an einer Übernahme des Instituts zum einen in einer besonderen Situation. Zum anderen kann sich die gelbe Bank eine Vollausschüttung auch erlauben.
EZB: Mehr Spielraum für Dividenden
Dazu hat es auch Ende Oktober eine gute Botschaft von der Europäischen Zentralbank (EZB) gegeben. Denn die EZB, die die Commerzbank beaufsichtigt, hat die Kapitalanforderungen der Commerzbank zum 1. Januar 2026 gesenkt. Dies erhöht den Spielraum des Instituts für Dividenden und Aktienrückkäufe. Die Verringerung der Kapitalanforderungen unterstreicht laut Vorstandschefin Orlopp das Vertrauen der Aufsichtsbehörden in das Geschäftsmodell und den Wachstumskurs der Commerzbank. „Wir verfügen weiterhin über einen komfortablen Spielraum, um konsequent in unser Geschäftsmodell zu investieren und die attraktive Kapitalrückgabe an unsere Aktionärinnen und Aktionäre fortzusetzen“, sagt Orlopp.
Nun hat die Commerzbank am 25. September ein Aktienrückkaufprogramm über 1 Mrd. Euro gestartet, das spätestens bis 10. Februar abgeschlossen sein soll. Die Dividende hat die gelbe Bank in den vergangenen Jahren bereits kräftig erhöht, was durch die Besserung im operativen Geschäft möglich wurde. Für die Geschäftsjahre 2019, 2020 und 2021 hat die Commerzbank keine Dividende gezahlt. Für 2022 waren es dann 20 Cent je Aktie, für 2035 schon 35 Cent und für 2024 bereits 65 Cent.
Positive Analystenschätzungen
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 gehen die Analystenschätzungen von einer deutlichen Steigerung der Dividende auf 95 Cent je Aktie aus. Bei einem aktuellen Kurs der Commerzbank-Aktie errechnet sich daraus eine Dividendenrendite von knapp 3%. Das ist durchaus attraktiv.
Aber es kommt noch besser. Für die kommenden Geschäftsjahre gehen die Analysten von deutlich steigenden Gewinnen der Commerzbank aus. Folglich erwarten die Experten auch einen satten Anstieg der Dividende auf 1,24 Euro für das Geschäftsjahr 2026, 1,54 Euro für 2027 und 1,86 Euro für 2028.
Dividendenrendite von 5,8%
Damit errechnet sich für 2028 für die Commerzbank eine stattliche Dividendenrendite von 5,8%. Liefert die Commerzbank die in Aussicht gestellten Ertragssteigerungen, würde dies dann natürlich alle Aktionäre der gelben Bank sehr freuen. Auch eine Unicredit.
Ist aber die Commerzbank nun bereits ein Dividendenaristokrat, der durch hohe und wachsende Ausschüttungen über die Jahre überzeugt. Beispiele für solche Werte sind die Allianz oder die Münchener Rück. So weit wie diese Werte ist die Commerzbank aber noch nicht. Das Institut muss noch beweisen, dass ihre neue Strategie langfristig trägt und liefern.
Auf jeden Fall gibt es derzeit viele „good news“ von der Commerzbank. Mit dem Einstieg bei dem Institut hat die Unicredit offensichtlich alles richtig gemacht, ganz egal, ob es jetzt tatsächlich zu einer Übernahme kommt oder nicht.
