Versicherungsbranche

Die Rückkehr der Luftfahrt-Risiken

Allianz , Europas größter Versicherer, rechnet angesichts der Wiederbelebung der Luftfahrtbranche nach der Coronakrise mit neuen Risiken. Während der Pandemie selbst waren die Schadensfälle aufgrund der Streichung vieler Flüge deutlich...

Die Rückkehr der Luftfahrt-Risiken

Bloomberg München

Allianz , Europas größter Versicherer, rechnet angesichts der Wiederbelebung der Luftfahrtbranche nach der Coronakrise mit neuen Risiken. Während der Pandemie selbst waren die Schadensfälle aufgrund der Streichung vieler Flüge deutlich zurückgegangen. Die lange Unterbrechung habe bei Piloten zu einem Verlust von Flugroutine geführt, bei den Maschinen zu sonst eher seltenen Lagerproblemen wie etwa Insektenbefall, erklärte der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) am Dienstag anlässlich der Vorstellung einer Studie zum Thema. „Zweifelsohne werden Herausforderungen auftauchen, wenn die Branche wieder voll durchstartet“, sagte Axel von Frowein, Regional Head of Aviation in Zentral- und Osteuropa.

Wenige Pandemie-Schäden

Anfang des Jahres hätten beispielsweise Dutzende von Piloten Fehler beim Landeanflug gemeldet. Als Grund hätten sie fehlende Flugpraxis gemeldet. Auch gab es laut AGCS eine Reihe von Berichten über unzuverlässige Fluggeschwindigkeits- und Höhenmessungen während der ersten Flüge nach der zeitweisen Stilllegung von Maschinen. „In vielen Fällen wurde das Problem auf unentdeckte Insektennester in den Pitotrohren des Flugzeugs zurückgeführt – dabei handelt es sich um druckempfindliche Sensoren”, erklärte die AGCS.

Die Studie stellt auch fest, dass es in der Luftfahrtindustrie bisher relativ wenige Schadensfälle gab, die im direkten Zusammenhang mit der Pandemie stehen. In einer kleinen Anzahl von Haftpflichtmeldungen hätten Passagiere Airlines wegen Flugstreichungen verklagt. Eine Rückkehr der Schäden auf ein normales Niveau werde nun mit der Rückkehr der Passagiere erwartet. Eine AGCS-Analyse von mehr als 46 000 Luftfahrtversicherungsansprüchen von 2016 bis Ende 2020 von mehr als 14,5 Mrd. Euro zeigt, dass Kollisions- und Absturzereignisse mehr als die Hälfte des Wertes aller Schäden ausmachen.

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