Neugeschäft ist das Lebenselixier jedes Unternehmens. Daher schmerzt es die Deutsche Pfandbriefbank, dass frische Kredite Mangelware sind in Coronazeiten. Von Januar bis März war das Neugeschäftsvolumen auf den niedrigsten Quartalswert seit dem Börsengang 2015 gesunken. Im zweiten Quartal wurde dieser Tiefstwert nochmals um ein Drittel unterboten. Trotzdem ist diese Krise eine Chance für die Pfandbriefbank. Denn die Margen ihrer Immobilienfinanzierungen sind deutlich gestiegen. Zwar spiegelt dies auch das veränderte Risiko, doch kann bei kluger Selektion mehr im Zinsüberschuss landen als bisher. Vor allem aber sollte sich die konservative Positionierung auszahlen. Vorstandschef Andreas Arndt hatte schon vor zwei Jahren die zurückhaltende Risikonahme damit begründet, dass Banken die schlechtesten Kreditentscheidungen direkt vor der Krise fällten. Nun ist die Krise da, wenngleich anders als im Jahr 2018 gedacht. Wenn die Bank stabil durch die Verwerfungen steuert, dann wird sich das bei der Dividendenzahlung bemerkbar machen – sobald die EZB wieder Ausschüttungen durchwinkt. mic