WERTBERICHTIGT

Die unsichtbare Hand

Börsen-Zeitung, 30.9.2020 Ping An Asset Management hat ihre Beteiligung an der britischen Großbank HSBC nur unwesentlich aufgestockt, doch dürfte der Schritt ausgereicht haben, um in der Führungsetage Schweißausbrüche auszulösen. Schließlich muss...

Die unsichtbare Hand

Ping An Asset Management hat ihre Beteiligung an der britischen Großbank HSBC nur unwesentlich aufgestockt, doch dürfte der Schritt ausgereicht haben, um in der Führungsetage Schweißausbrüche auszulösen. Schließlich muss sich die Bank bereits dafür rechtfertigen, das Sicherheitsgesetz unterstützt zu haben, auf dessen Grundlage nun die Anhänger der Demokratiebewegung in Hongkong festgenommen und abgeurteilt werden. Nicht nur britische Abgeordnete empörten sich bereits darüber, auch US-Außenminister Mike Pompeo nahm die HSBC ins Visier. Hinter dem Investment von Ping An die unsichtbare Hand der kommunistischen Parteiführung in Peking zu vermuten, fällt nicht besonders schwer. Die Kursentwicklung der Aktie im laufenden Jahr lädt schließlich nicht gerade zum Einstieg ein, ja nicht einmal zum Verweilen. Doch handelt es sich wohl eher um die erratische Entscheidung eines Vermögensverwalters, der auf eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen hofft. Denn die Partei kann Einfluss geltend machen, ohne dabei Geld zu riskieren. hip