DKB zieht das Fintech Upvest der DWP Bank vor
DKB zieht Fintech Upvest der DWP Bank vor
BayernLB-Vorstandschef unzufrieden mit bisherigem Dienstleister für Wertpapierhandel
jh München
Die Deutsche Kreditbank (DKB) wechselt ihren Wertpapierdienstleister. Vom kommenden Jahr an vertraut die Direktbank, die der Bayerischen Landesbank (BayernLB) gehört, dem 2017 gegründeten Berliner Fintech Upvest. Die Entscheidung kommt wenig überraschend. Im Juli hatte BayernLB-Vorstandschef Stefan Winkelmeier in einem Pressegespräch seinen Unmut über den bisherigen Dienstleister zum Ausdruck gebracht.
Er nannte die DWP Bank zwar nicht mit Namen, doch verhehlte er seine Kritik an ihr nicht: Die Plattform für die Transaktionen sei zu langsam und zu teuer. Sie „ruft Preise auf, für die wir draufzahlen“, klagte Winkelmeier. Das ist aus seiner Sicht ein Hindernis für die Ambition der DKB, das Wertpapiergeschäft auszubauen. Auch aus diesem Grund hat die BayernLB Sven Deglow von BNP Paribas abgeworben, wo er unter anderem für die Consorsbank zuständig war. Deglow ist seit Juli 2024 Vorstandsvorsitzender der DKB.
Beteiligung der BayernLB
Ein besonderer Aspekt des Wechsels des Dienstleisters ist, dass die BayernLB selbst mit 3,7% an der DWP Bank beteiligt ist. Deren große Gesellschafter sind die DZ Bank und Sparkassenverbände. Vor kurzem hat die DWP Bank das Neobrokerage-Fintech Lemon Markets übernommen. Doch deren Technologie sei noch nicht so weit entwickelt, heißt es in der Finanzbranche.
Mit Upvest schaffe die DKB von Ende 2026 an „eine deutlich modernere und digitalere Plattform“ für ihre mehr als 5,9 Millionen Kunden, teilt die Direktbank in Berlin mit. „Unser Anspruch ist es, zur Spitze des Marktes zu gehören“, sagte DKB-Vorstand Tilo Hacke dem „Handelsblatt“. „Dafür müssen wir im Depotgeschäft wettbewerbsfähig sein, mit Blick auf Technik und Preise.“
Auch Openbank ist Kunde
Als ihre Kunden listet Upvest sowohl Fintechs wie Revolut, N26 und Raisin als auch die spanische Direktbank Openbank auf. Finanziert wird Upvest unter anderem vom Wagniskapitalinvestor Earlybird und der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Bessemer Venture Partners. Die drei Gründer Martin Kassing, Til Rochow und Tobias Auferoth leiten Upvest.
CEO Kassing bewertet die Entscheidung der DKB für Upvest als Auszeichnung: „Das Vertrauen einer führenden Bank wie der DKB zeigt, dass unsere Plattform nicht nur für Fintechs, sondern auch für traditionelle Banken wertvoll ist.“ Upvest mit 250 Beschäftigten wickelt nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen Transaktionen im Jahr ab. Nach Angaben der DKB zeichnen Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität die Upvest-Plattform aus.