Dombret glaubt nicht an Äquivalenz

Börsen-Zeitung, 25.2.2017 hip London - Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret hält es für "ziemlich unwahrscheinlich", dass britische Banken nach dem EU-Austritt weiterhin über Passporting-Rechte verfügen werden. Das derzeitige...

Dombret glaubt nicht an Äquivalenz

hip London – Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret hält es für “ziemlich unwahrscheinlich”, dass britische Banken nach dem EU-Austritt weiterhin über Passporting-Rechte verfügen werden. Das derzeitige Geschäftsmodell, London als Gateway nach Europa zu nutzen, werde der Vergangenheit angehören. Eine Entscheidung zur gegenseitigen Anerkennung der Aufsicht als gleichwertig wäre ein “etwas unvollkommener” Ersatz, sagte das für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied beim Festakt zur Eröffnung des Londoner Büros des Beratungshauses Zeb. Äquivalenzentscheidungen deckten nur das Großkundengeschäft ab. Zudem müssten sie angesichts der für den Aufbau einer Geschäftseinheit andernorts benötigten Zeit ziemlich bald fallen, um sich noch auf die Standortentscheidungen der Institute auszuwirken. Und schließlich könnten Äquivalenzentscheidungen rückgängig gemacht werden, wenn die Regulierung nicht mehr als gleichwertig angesehen werde. Ließe sich nach dem EU-Austritt Großbritanniens eine Übergangsperiode vereinbaren, könne das den Druck auf die Finanzbranche etwas lindern.Der Anwalt Peter Snowdon, Partner bei Norton Rose Fulbright, hält es für möglich, dass sich Firmen in Form einer vertraglichen Vereinbarung – “Consent to Jurisdiction” – der europäischen Aufsicht unterwerfen. “Das wäre ein Weg für die EU-Regulierer, die Kontrolle zu behalten, ohne den Markt in Unruhe zu versetzen”, sagte Snowdon der Börsen-Zeitung. “Wir halten das für eine praktikable Lösung.” Man könne sie auch zukunftssicher machen.