HALBJAHRESERGEBNIS DER DZ BANK

DZ Bank erhöht Gewinn um ein Fünftel

Zusammenschluss mit WGZ Bank treibt das Ergebnis nach oben - Operativ stabile Entwicklung

DZ Bank erhöht Gewinn um ein Fünftel

sto Frankfurt – Die DZ Bank hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr um mehr als ein Fünftel ausbauen können. Dabei profitierte die genossenschaftliche Zentralbank allerdings von Sondereffekten, insbesondere von der Fusion mit dem Schwesterinstitut WGZ Bank, die sich bereits vor dem rechtlichen Vollzug zum 1. August per Ende Juni vorzeitig auswirkte. Das Konzernergebnis stieg einer Mitteilung zufolge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 22,6 % auf 1,57 Mrd. Euro. Andere positive Sondereffekte waren der Verkauf der Visa-Anteile und die Ausschüttung der Euro Kartensysteme.Die fusionsbezogenen Effekte (siehe Interview auf dieser Seite) summierten sich auf 363 Mill. Euro im Posten Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss. Darin enthalten waren marktwertbedingte Bewertungseffekte aus der Eliminierung von bestehenden Geschäftsbeziehungen in Höhe von 343 Mill. Euro. Außerdem gab es einen Bewertungseffekt beim Kaufpreis im Verhältnis zum neu bewerteten Eigenkapital der WGZ Bank in Höhe von 159 Mill. Euro. Belastend wirkten sich dagegen Einmalkosten (hauptsächlich Rückstellungen für Personalabbau) von 139 Mill. Euro aus. Sprung bei der Kapitalquote”Wir haben die Fusion von DZ Bank und WGZ Bank geräuschlos und in sehr kurzer Zeit abgeschlossen. Zugleich konnten wir unsere gute operative Entwicklung fortschreiben. Wir blicken dementsprechend zufrieden auf das erste Halbjahr zurück”, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank. Durch den Zusammenschluss gab es einen sichtlichen Sprung in der Kapitalquote, die sich pro forma nach Fusion unter Vollanwendung der neuen Baseler Vorschriften auf 13,9 % verbesserte von 13,0 % per Ende 2015. Ohne den Zusammenschluss wären es nur 13,3 %. Damit wurden sogar die Vorhersagen überboten, dass die Fusion das Kapital um 500 Mill. Euro auspolstert.Operativ war das Ergebnis mit 1,2 Mrd. Euro in etwa auf Vorjahreshöhe. Der Zinsüberschuss lag mit 1,36 Mrd. Euro rund 1 % unter dem Vorjahr. Vor allem das Firmenkundengeschäft der DZ Bank selbst, aber auch die Ausschüttung der Euro Kartensysteme in Höhe von 62 Mill. Euro wirkten stützend.Die Risikovorsorge stieg auf 219 Mill. Euro von 41 Mill. Euro. Dafür sorgten eine Neubewertung der Kreditportfoliovorsorge bei der WGZ Bank von 80 Mill. Euro sowie der erhöhte Bedarf bei der Schiffsfinanzierungstochter DVB (vgl. BZ vom 22. September).Der Provisionsüberschuss lag mit 822 Mill. Euro fast auf Vorjahreshöhe. Er wurde getragen vom guten Geschäft der Fondstochter Union Investment und vom Kapitalmarktgeschäft der DZ Bank. Das Handelsergebnis erhöhte sich von 226 auf 501 Mill. Euro. Hier spielte neben dem guten Kapitalmarktgeschäft auch die Bewertung eigener Emissionen der DZ Bank eine Rolle. Visa-Veräußerung hilftDas Ergebnis aus Finanzanlagen stieg vor allem aufgrund der Veräußerung der Visa-Anteile auf 90 Mill. Euro von 21 Mill. Euro. Das Ergebnis der Finanzinstrumente stürzte auf – 154 Mill. Euro ab nach + 127 Mill. Euro aufgrund negativer Bewertungseffekte im Staatsanleihebestand der DG Hyp, der derzeit abgebaut wird. Beim Versicherer R+V liefen sowohl die operativen Geschäfte als auch die Kapitalanlage gut, so dass sich der Ergebnisposten Versicherungsgeschäft um 14 % auf 461 Mill. Euro verbesserte. Bei der R+V selbst stieg das Ergebnis um ein Fünftel auf 430 Mill. Euro. Bei der DZ Bank sprang der Gewinn von 266 auf 463 Mill. Euro. Die TeamBank verbesserte ihr Ergebnis von 68 auf 80 Mill. Euro. Bei der VR Leasing ging es von 13 auf 16 Mill. Euro nach oben.Schlechter sah es bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall aus, wo der Gewinn von 211 Mill. Euro auf 151 Mill. Euro absackte. Hier belastete das niedrige Zinsniveau den Zinsüberschuss. Auch das Bausparneugeschäft blieb hinter dem Vorjahr zurück. Union Investment konnte das Rekordergebnis des Vorjahres von 340 Mill. Euro mit 257 Mill. Euro nicht mehr erreichen. Hier gab es angesichts der schlechten Marktentwicklung geringere erfolgsabhängige Vergütungen.Die DG Hyp fiel ins negative Terrain mit – 76 Mill. Euro nach einem Gewinn von 156 Mill. Euro zuvor. Operativ liefen die Geschäfte zwar besser, was indes von den negativen Bewertungseffekten bei den Staatsanleihen überdeckt wurde. Die DZ Privatbank schrieb mit – 10 Mill. Euro ebenfalls rot nach einem Plus von 37 Mill. Euro. Ein niedrigerer Provisionsüberschuss und erhöhte Rückstellungen waren die Ursache. Bei der DVB brach das Ergebnis von 74 auf 15 Mill. Euro ein. Dafür sorgten eine höhere Risikovorsorge bei Schiffskrediten und der Wegfall eines positiven Einmaleffekts im Vorjahr. Auch das Neugeschäft zeigte deutliche Bremsspuren. Zweite Hälfte gut gestartet”Der Auftakt des zweiten Halbjahres ist für die DZ Bank-Gruppe zufriedenstellend verlaufen. Unter Einbezug der Fusionseffekte streben wir für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern oberhalb von 2 Mrd. Euro an”, so Kirsch. Neben der Integration der WGZ Bank stünden Kapital- und Kostenmanagement wegen der niedrigen Zinsen und der verschärften Regulatorik, der Ausbau der Ertragsbasis durch das fusionierte Leistungsangebot und neue digitale Lösungen im Mittelpunkt der kommenden Zeit.