Kryptoverwahrgeschäft

DZ Bank erreicht nächste Etappe im Krypto-Rennen

Die DZ Bank startet eine Plattform, um für Kunden Kryptowertpapiere zu verwahren. Die technologische Infrastruktur eignet sich auch für den digitalen Euro.

DZ Bank erreicht nächste Etappe im Krypto-Rennen

DZ Bank erreicht nächste Etappe im Krypto-Rennen

Genossen starten Plattform zur Verwahrung von digitalen Assets

phh Frankfurt

Die DZ Bank ist im Wettrennen der deutschen Banken um die Vorherrschaft im Kryptogeschäft einen Schritt vorangekommen. Wie das Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken am Donnerstag mitteilte, hat die Bank eine Plattform an den Start gebracht, über die sie nun für institutionelle Investoren Kryptowertpapiere abwickeln und verwahren kann. Dafür habe sie mehr als ein Dutzend neue Mitarbeiter eingestellt.

Künftig soll über die Plattform außerdem die Verwahrung von Kryptowährungen für Kunden möglich sein. Banken wollen von dem Krypto-Boom profitieren und suchen derzeit nach Möglichkeiten, um für ihre Kunden Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum zu handeln und zu verwahren. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 632 Mrd. beziehungsweise 202 Mrd. Euro sind das derzeit die mit Abstand wertvollsten Kryptowährungen. Es folgt Tether mit rund 79,6 Mrd. Euro. Banken konzentrieren sich deshalb zunächst auf diese Hauptwährungen.

DZ Bank wartet auf Kryptoverwahrlizenz

Um solche Kryptowährungen für Kunden verwahren zu dürfen, bedarf es jedoch einer speziellen Kryptoverwahrlizenz der Finanzaufsicht BaFin. Die einzige Bank mit so einer Lizenz ist aktuell die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, wie aus einem BaFin-Register hervorgeht. Die DZ Bank hat die Lizenz diesen Sommer beantragt, wartet aber noch genauso auf die Genehmigung, wie es die Deka oder auch die Deutsche Bank aktuell tun.

Insgesamt verfügen derzeit in Deutschland nur acht Unternehmen über solch eine Lizenz der BaFin. Neben Hauck Aufhäuser sind das die Börse-Stuttgart-Tochter Blocknox, die Kryptobörsen Bitpanda und Coinbase sowie die Kryptoverwahrer Finoa und Tangany und das Fintech Upvest.

DZ Bank kann am digitalen Euro mitwirken

Neben dem Ertragspotenzial aus dem Kryptoverwahrgeschäft ist für Banken dabei vor allem die zugrunde liegende technologische Infrastruktur interessant, über die auch digitale Wertpapiere abgebildet werden können – die sogenannte Distributed-Ledger-Technologie. Digitale Vermögenswerte werden dabei auf dezentralen Datenbanken abgebildet, die mit kryptografischen Verfahrenstechniken abgesichert sind. Im Wertpapiergeschäft sehen Banken darin hohes Kosteneinsparpotenzial.

Mit der neuen Infrastruktur könnte die DZ Bank auch an der laufenden Untersuchungsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) zum digitalen Euro mitwirken. Mit der bestehenden Infrastruktur sei die Bank in der Lage, aktiv an der Explorationsphase der EZB teilzunehmen, in der das Settlement großvolumiger Kapitalmarkttransaktionen in Zentralbankgeld verprobt wird, heißt es in der Mitteilung der Bank.

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