DZ Bank erwartet weniger Vorsorgebedarf
ski Frankfurt – Die DZ Bank erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Kreditrisikovorsorge “auf ein Normalniveau”. Im vorigen Jahr war der Vorsorgebedarf im Wesentlichen aufgrund der Belastungen im Schiffskreditportfolio der Tochter DVB Bank auf 569 (i.V. 153) Mill. Euro in die Höhe geschossen. Nachdem das erste Quartal vorbei ist, rechnet der Vorstand des genossenschaftlichen Spitzeninstituts für das Gesamtjahr weiter mit einem Vorsteuergewinn am unteren Ende der als nachhaltig erachteten Ergebnisspanne von 1,5 bis 2 Mrd. Euro. Für die folgenden Jahre werde eine Steigerung dieses Wertes erwartet. Diese schon auf der Bilanzpressekonferenz vor gut drei Wochen gestellte Prognose wird im jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht der Gruppe bekräftigt.Dort heißt es zur DVB weiter, die 2016 mit 285 Mill. Euro in die roten Zahlen gerutschte Bank werde alle Anstrengungen unternehmen, in diesem Jahr einen Verlustausweis im Vorsteuerergebnis zu vermeiden. Die Reduzierung der Risikokosten im Shipping und Offshore Finance setze allerdings voraus, dass sich die Marktsituation in der Schifffahrt nicht weiter verschlechtere.Mit ihrem Konzernergebnis von 2,2 Mrd. Euro vor Steuern, das mit Einmaleffekten von 256 Mill. Euro vom Zusammenschluss mit der WGZ Bank profitierte, ist die DZ Bank wie schon 2013 und 2015 Ertragschampion der deutschen Kreditwirtschaft. In die Nähe kam zuletzt nur die KfW. Die Förderbank präsentierte am Mittwoch für 2016 einen Gewinn von fast exakt 2 Mrd. Euro.Das Ergebnis dieses Jahres werde maßgeblich durch die strukturellen Arbeiten infolge der Fusion geprägt sein, während die Synergien erst in den kommenden Jahren zum Tragen kämen, schreibt DZ Bank-Vorstandschef Wolfgang Kirsch. Er verweist auf die geplante Weiterentwicklung zu einer Holdingstruktur, wofür die Grundlagen in diesem Jahr erarbeitet werden sollen, und die bereits angekündigte Neuordnung der Immobilienaktivitäten. Position der StärkeKirsch erwähnt die durch den Zusammenschluss im genossenschaftlichen Oberbau gewonnene Position der Stärke bei der Marktbearbeitung, aber mit Blick nach vorn auch die gewachsenen politischen Risiken wie die offen zutage tretenden Veränderungen in den transatlantischen Beziehungen und die ungelöste “Identitätskrise Europas”. In einigen Ländern bestünden zudem Strukturprobleme fort, während die EZB ihre expansive Geldpolitik trotz der immer augenfälligeren negativen Nebenwirkungen fortsetze.Die Arbeit des durch die Fusion von DZ Bank und WGZ Bank von sieben auf zwölf Mitglieder gewachsenen Vorstands wurde 2016 mit 15,5 (10,7) Mill. Euro vergütet. Auf fast 54 Mill. Euro mehr als verdoppelt haben sich die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen.