DZ Bank vor einem Generationswechsel
Von Silke Stoltenberg, FrankfurtBei der DZ Bank kommt im nächsten Frühjahr die jüngere Generation zum Zuge. Wie die genossenschaftliche Zentralbank mitteilte, übernimmt Dr. Cornelius Riese mit Wirkung zum 20. Mai 2014 und damit zur Hauptversammlung das Finanzressort von Albrecht Merz. Dies habe der Aufsichtsrat am Donnerstag beschlossen. Merz (59) scheidet damit nach mehr als 30 Jahren in der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit Ablauf seines Vertrages aus und geht in den Ruhestand. Genosse durch und durchMerz ist seit 2001 Vorstandsmitglied bei der DZ Bank. Der aus dem schwäbischen Ilshofen stammende ausgebildete Industriekaufmann hatte nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Tübingen seine Berufslaufbahn direkt bei der genossenschaftlichen Finanzgruppe gestartet, und zwar 1982 beim Württembergischen Genossenschaftsverband. 1995 folgte der Wechsel zur GZB-Bank in Stuttgart, wo er 1998 Vorstand wurde. Nach der Fusion mit der SGZ-Bank zur GZ-Bank war er dort ebenfalls Vorstandsmitglied. Diese verschmolz dann mit der DG Bank zur DZ Bank. Neben dem Finanzressort kümmert er sich auch um die Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg. Systematisch aufgebautDer 38-jährige Riese war zum 1. April 2013 als stellvertretender Vorstand für die Finanzen an die Seite von Merz gestellt worden. Der passionierte Jogger hatte sich seitdem für die alleinige Führung des Ressorts warmlaufen können. Nach außen hin offenkundig war er seit März 2012, als er zum Generalbevollmächtigten berufen worden war, schon systematisch auf höhere Weihen vorbereitet worden. Der gebürtige Heidelberger ist derzeit zuständig für Strategie & Controlling sowie Risikocontrolling. Für Strategie & Controlling wird er auch als Finanzvorstand weiterhin verantwortlich sein, das Risikocontrolling geht auf Risikovorstand Frank Westhoff über.Der Diplom-Kaufmann hat im Mai 2009 bei der DZ Bank als Bereichsleiter Stab begonnen und offenkundig schnell Vorstandschef Wolfgang Kirsch von seinen Qualitäten überzeugen können. Riese habe der Bank “maßgebliche Impulse” gegeben, hatte ihn Kirsch bei der Berufung der Nachwuchsführungskraft in die Vorstandsetage über den Klee gelobt. Seine vorherige Beförderung zum Generalbevollmächtigten war ein Novum in der Geschichte der DZ Bank gewesen. Damals wurden seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Strategie und der Konzernkoordination hervorgehoben. In der Belegschaft wird der verheiratete Vater von drei Kindern geschätzt.Riese kam 2009 von der Hypothekentochter DG Hyp. Dorthin war er 2007 von der Unternehmensberatung Accenture gewechselt, für die er seit 1999 gearbeitet hatte. Er hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim studiert und promovierte 2005 an der Technischen Universität Chemnitz.