DZ Bank vor Gewinnplus

Sondereffekte hübschen Ergebnis des genossenschaftlichen Spitzeninstituts auf

DZ Bank vor Gewinnplus

Trotz eines ausgesprochen starken operativen Geschäftsverlaufs blickt die DZ Bank vorsichtig in die Zukunft. Die beiden Co-Chefs rechnen trotz weiterhin strenger Vergabestandards mit abnehmender Kreditqualität infolge der konjunkturellen Eintrübung und kalkulieren Belastungen aus dem dauerhaften Zinstief ein. lee Frankfurt – Die neue Doppelspitze der DZ Bank wird ihr erstes Jahr im Amt voraussichtlich sehr erfolgreich abschließen. Im Gespräch mit dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) zeigten sich die beiden Co-Chefs Cornelius Riese und Uwe Fröhlich zuversichtlich, im laufenden Jahr einen Vorsteuergewinn von mehr als 2 Mrd. Euro einzufahren. Im Vorjahr hatten die Turbulenzen an den Kapitalmärkten das Vorsteuerergebnis um fast ein Viertel auf 1,37 Mrd. Euro einbrechen lassen.Sichtlich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung betonte Riese jedoch, dass ein Teil des erwarteten Gewinnsprungs auf Sondereffekte zurückzuführen sei, die sich in den kommenden Jahren nicht wiederholen werden. Konkret nannte er drei Faktoren, die sich in der Bilanz des genossenschaftlichen Spitzeninstituts auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag summieren werden.Zu den Sondereffekten gehören neben den Erlösen aus dem Verkauf von Auslandsgesellschaften der Bausparkasse Schwäbisch Hall und des Assetmanagers Union Investment positive Bewertungseffekte bei der R+V, die sich in der Versicherungsbranche üblicherweise in Jahren einstellten, in denen die Zinsen sänken, ohne dass dies dauerhaft von Vorteil für die betroffenen Unternehmen sei. Weiterhin habe sich der Rückgang der Risikoaufschläge für südeuropäische Staatsanleihen positiv auf das Portfolio der DZ Hyp ausgewirkt.Das Geschäft sei jedoch auch operativ ausgesprochen gut gelaufen, sagte Fröhlich mit Blick auf ein Wachstum von 10 % im Firmenkundengeschäft. Zu einer Dauerbelastung entwickele sich jedoch das Zinstief: “Natürlich werden auch wir Federn lassen. Das Geschäftsmodell Volksbank ist auch nicht immun gegen Niedrigzinsen.”Auch mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung äußerte sich Fröhlich verhalten. Dank einer sehr guten Kreditqualität müsse die Risikovorsorge bei den Kreditgenossen vorerst zwar nicht hochgefahren werden. Bei der Kreditvergabe achteten die Volks- und Raiffeisenbanken auch weiterhin darauf, die Standards trotz des harten Wettbewerbs nicht aufzuweichen. Die Zeiten, in denen die Auflösung der Risikovorsorge die Ergebnisse beflügelten, seien jedoch vorbei.Allerdings sieht sich die DZ Bank auch gut gewappnet für schlechtere Zeiten. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) liege auf einem Allzeithoch von 14,5 %. Um erfolgreich im Markt zu agieren, sei eine ausreichende Kapitalausstattung unerlässlich, unterstrich Riese. Die Belastungs aus der vollständigen Umsetzung von Basel III werde die DZ Bank voraussichtlich weniger hart treffen als die meisten Wettbewerber. Nachranganleihe platziertUm die aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen, hat das Institut zudem die Emissionen einer Nachranganleihe auf den Weg gebracht. Die dem Hybridkapital zugerechneten Papiere im Wert von 1,4 Mrd. Euro seien bei der Volks- und Raiffeisenbank platziert worden. “Eine Emission dieser Größenordnung kann sich auch im europäischen Vergleich sehen lassen”, unterstrich Riese.