EAA schreibt schwarze Zahlen

Bad Bank der WestLB profitiert vom Marktumfeld und löst per saldo Risikovorsorge auf

EAA schreibt schwarze Zahlen

ab Düsseldorf – Die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) hat 2012 trotz milliardenschwerer Nachbefüllung schwarze Zahlen geschrieben. Hintergrund dafür war das verbesserte Marktumfeld, das die Auflösung von Risikovorsorge ermöglichte, wie der Vorstand bei der Vorlage des Geschäftsberichts erläuterte. Nach Steuern stand ein Überschuss von 6,6 Mill. Euro zu Buche. Im Vorjahr hatte der Schuldenschnitt für Griechenland ein tiefes Loch in die Bilanz gebrannt.Zum Bilanzstichtag belief sich das Portfolio der Bad Bank der WestLB auf 143,3 Mrd. Euro, darin enthalten ist neuerdings auch ein Handelsbestand mit einem Marktwert von 48,9 Mrd. Euro. An Krediten und Wertpapieren kamen nominal 72 Mrd. Euro (zum 31.12.2011) hinzu. Deren Wert wurde bis Ende 2012 bereits um 30% verringert, wie es hieß. Die Nachbefüllung war notwendig geworden, da die WestLB zerschlagen wurde. Bei der EAA landeten letztlich alle Assets, die bis 30.Juni 2012 weder veräußert waren noch in der Verbundbank aufgingen. WestImmo im SchaufensterProminentester Neuzugang bei den Beteiligungen ist die WestImmo. Den Immobilienfinanzierer will die EAA nach Möglichkeit verkaufen. Die Ausgangssituation hierfür sei gut, sagte Matthias Wargers, Vorstandsmitglied der EAA. Zwar hatte auch die WestLB versucht, die Gesellschaft zu veräußern, doch scheiterten die zahlreichen Anläufe. Aus den diversen Problemen, mit denen die WestLB bzw. Kaufinteressenten konfrontiert waren, habe die EAA gelernt, sagte Wargers. Allerdings drängt die Zeit, denn Neugeschäft kann die WestImmo erst wieder in neuer Eigentümerschaft zeichnen. Der Vorstand der WestImmo gehe davon aus, 2013 und 2014 weitgehend ausgeglichene Ergebnisse zu zeigen, gab sich Wargers zuversichtlich. Bislang, so Wargers, musste die EAA jedenfalls noch keine Anpassung am Buchwert vornehmen.Da sich das Risiko des Abwicklungsportfolios mit der Nachbefüllung tendenziell verbessert habe, geht der Vorstand unverändert davon aus, den Abwicklungsprozess bis 2027 mit “einer schwarzen Null” zu beenden. Das aktuelle Portfolio soll bis 2016 mehr als halbiert werden, lautet die neue Vorgabe.Zwar bildete die Bad Bank der WestLB im Zuge der Nachbefüllung zusätzliche Risikovorsorge, dank der günstigeren Marktgegebenheiten konnte zugleich jedoch ein Teil der früher gebildeten Vorsorge wieder aufgelöst werden. Zum Bilanzstichtag verfügte die Bad Bank nach den Angaben über einen Risikopuffer von 3,1 Mrd. Euro. Dieser setzt sich aus gebildeter Risikovorsorge von 2,1 Mrd. Euro, Eigenkapital von 0,5 (i.V. 0,6) Mrd. Euro sowie einem Eigenkapitalziehungsrahmen von weiteren 480 Mill. Euro zusammen. Das Eigenkapital dient als Puffer für unerwartete Verluste.Der Ziehungsrahmen wird zu 150 Mill. Euro von der Alteigentümern der WestLB gestellt, 330 Mill. Euro stellt der Bund über die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) bereit. Frisches Eigenkapital wird dann fällig, wenn das bestehende Kapital unter die Schwelle von 50 Mill. Euro rutscht. Die EAA muss für die Bereitstellung des Kapitalpuffers eine Gebühr von 4% p.a. zahlen. Für 2013 zeichne sich keine Inanspruchnahme ab, sagte Wargers.Doch nicht nur das Portfolio hat sich mit der Nachbefüllung verändert, sondern auch die Kostenstruktur der EAA. Der Verwaltungsaufwand schnellte auf 413 (i.V. 127) Mill. Euro in die Höhe. Das Gros entfiel im abgelaufenen Turnus auf Dienstleistungen, die Portigon für die EAA erbringt. Nur 3% des Verwaltungsaufwands betraf Personalkosten der EAA. Gleichwohl stockte auch die Anstalt ihre Personaldecke auf. Zum Bilanzstichtag 2012 standen 103 Personen auf der Gehaltsliste, Ende 2013 sollen es 124 Beschäftigte sein. Nachwuchs soll auch der Vorstand bekommen, der um das Ressort Treasury/Capital Markets erweitert werden soll.