Der europäische Fondsdachverband Efama meldet für den Berichtsmonat Oktober hohe Zu- und Abflüsse in Publikumsfonds – und erkennt darin eine Folge aus Hamas-Terror und Gaza-Krieg. Aus langfristig orientierten Fonds im Ucits-Mantel, also ohne Geldmarktprodukte gerechnet, flossen unterm Strich 34 Mrd. Euro ab und damit so viel wie seit einem Jahr nicht mehr, wie der Verband am Mittwoch mitteilte.

Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und die Reaktion Israels lösten Unsicherheit und Sorgen bei Investoren aus, lässt sich Verbandsökonom Bernard Delbecque zitieren. Geldmarktfonds, die oft als vorübergehende Anlage dienen, verzeichnen dagegen mit 37 Mrd. Euro hohe Nettozuflüsse.

Insgesamt ist das Niveau der Zu- und Abflüsse in Fonds erhöht, aber nicht außergewöhnlich. 918 Mrd. Euro gingen den Ucits-Fonds im Oktober zu, 924 Mrd. Euro flossen hingegen ab, wie die Efama in einer separaten Rechnung für einen Großteil der Länder berichtet. Im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen sechs Monate beträgt das Plus der Zuflüsse 12% und der Abflüsse 13%.

Zum Vergleich: Im März, als die Credit Suisse strauchelte, waren die Zuflüsse mit 1.024 Mrd. Euro und die Abflüsse mit 1.006 Mrd. Euro höher als jetzt. Das gilt auch für Oktober 2022, als britische Pensionsfonds wegen der zeitweiligen Sterling-Krise Staatsanleihen verkauften und die Mittel in Geldmarktfonds anlegten. Und auch im März 2022, als Russlands Armee in der Ukraine vorrückte, meldete der Verband mehr Bewegung als jetzt. Auch hier lagen Zu- und Abflüsse jeweils jenseits der Marke von 1.000 Mrd. Euro.

Weil auch alternative Investmentfonds wenig Geld einsammelten, steht der Fondsabsatz im Oktober des laufenden Jahres bei lediglich 1 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn waren es 147 Mrd. Euro.