Efama will Hürden im DLT-Pilotregime beseitigen
Efama will Hürden
im DLT-Pilotregime beseitigen
Fondsmanager fordern EU-Behörden zu Maßnahmen auf
bg Frankfurt
In ungewohnter Offenheit haben sich Vertreter der Assetmanagement-Industrie dafür ausgesprochen, dass die europäischen Regelsetzer dringend einige Maßnahmen ergreifen sollten, um den entstehenden Markt für tokenisierte Assets adäquat zu fördern. Unter den Teilnehmern einer von der Efama (European Fund and Asset Management Association) veranstalteten Konferenz in Brüssel habe sich ein Konsens zu einigen Punkten gebildet, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des europäischen Verbandes.
Regelwerk zu restriktiv
So wird es als dringend notwendig bezeichnet, die zu restriktiven Vorgaben des DLT-Pilotregimes zu reformieren, um Handel und Settlement auf DLT-Infrastruktur für einen größeren Liquiditätspool an Assets zu ermöglichen. Banken sind dem DLT-Pilotregime ferngeblieben, da das Regelwerk unter anderem den Eigenhandel nicht zulässt. Zudem gibt es Beschränkungen für Stablecoins.
DLT-Payment-Optionen ermöglichen
Die Assetmanager fordern einen umfassenden EU-Rahmen für DLT-Wertpapiere, um die kostenträchtige Fragmentierung sowie regulatorische Arbitrage zu vermeiden. Außerdem müsse an Interoperabilität und gemeinsamen Standards gearbeitet werden, um den Sekundärmarkthandel zu entwickeln. Zudem wünschen die Investmentmanager die Nutzung der verschiedenen DLT-Payment-Optionen. Dazu gehören für die Efama auch Mica-lizenzierte Stablecoins sowie tokenisiertes Giralgeld – womit man bei den Notenbanken nicht auf Gegenliebe stoßen dürfte.
Fondsanteile komplett onchain abwickeln
Das scheint die Fondsbranche nicht weiter zu tangieren. Auf der Wunschliste steht eine grundsätzliche Neubewertung der Vorschriften für Onchain-Payments verschiedener Arten tokenisierter Assets. In Singapur sind dazu schon Tests der dortigen Notenbank zusammen mit der UBS und anderen gelaufen, die den Transfer von Fondsanteilen komplett onchain abwickelten.
Grundlage eigentlich gut
Dabei sind die Fondsmanager überzeugt, dass mit dem Pilotregime, der Micar und den EZB Trials zum Settlement eine Grundlage für das Wachstum bei digitalen Assets besteht. Mit den DLT-Bonds und tokenisierten Geldmarktfonds seien schon erste Duftmarken gesetzt worden, aber nun müsse es eine Fortentwicklung geben, damit skaliert wird.
Die Efama freut sich nun auf die anstehende Debatte mit den europäischen Behörden, um den Übergang in ein DLT-basiertes Finanz-Ökosystem zu bewerkstelligen. Die Assetmanagement-Industrie könne einiges in den Prozessen verbessern, stelle die Tokenisierung doch eine transformative Kraft für die Finanzindustrie dar, so Union-Investment-Digitalchef Christoph Hock. Er steuert als Chair die „Efama Tokenisation Task Force“.