Climate-Tech

Ehemaliger Mainfirst-Chef kommt als Gründer voran

Ebrahim Attarzadeh und andere Banker haben sich mit dem Start-up-Unternehmen Callirius ambitionierte Ziele gesetzt. Nun ist es ihnen gelungen, einen ersten Großkunden zu überzeugen und private Geldgeber zu finden.

Ehemaliger Mainfirst-Chef kommt als Gründer voran

Callirius findet Investoren
und ersten Großkunden

Banker wollen Markt für freiwillige Emissionsrechte schaffen

lee Frankfurt

Das vom ehemaligen Mainfirst-Chef Ebrahim Attarzadeh und anderen Bankern gegründete Start-up-Unternehmen Callirius hat im Leverkusener Bayer-Konzern einen ersten namhaften Industriekunden gefunden. Wie das 2022 gegründete Unternehmen mit Sitz in Zürich mitteilte, seien zudem zusätzliche Geldgeber gefunden worden. In einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde sammelte es 1,5 Mill. sfr frisches Kapital bei Family Offices und vermögenden Privatpersonen ein. Das reiche vorerst für den weiteren Aufbau und die Skalierung des operativen Geschäfts.

Callirius betreibt eine Plattform für die Finanzierung von naturbasierten Klimaschutzprojekten sowie die Vermarktung, die Nachverfolgung und den Handel von CO2-Zertifikaten, die aus diesen Projekten resultieren. Diese Zertifikate können eingesetzt werden, um die im Rahmen von sogenannten braunen Industrieprozessen freigesetzten CO2-Emissionen freiwillig zu kompensieren.

Druck der Investoren steigt

Eine Verbesserung der Umwelt- und Klimabilanz gewinnt für immer mehr Unternehmen an Bedeutung, weil sie sich dazu verpflichtet haben, ihre Betriebstätigkeit nachhaltiger zu gestalten. Oftmals geschieht das auf Druck von Investoren, manche Unternehmen verpflichten sich auch im Rahmen der Emission grüner Anleihen oder ähnlicher Finanzprodukte dazu, ihre Klimabilanz Jahr für Jahr zu verbessern.

Einige Industrieprozesse bergen jedoch aus technischen Gründen wenig Möglichkeit, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Stattdessen können sie sich mit freiwilligen Zertifikaten „freikaufen“. Diese Möglichkeit ist nicht unumstritten, da der Markt für die sogenannten Carbon Removal Rights intransparent ist. Dies will Callarius durch ein von künstlicher Intelligenz gestütztes Qualitätssicherungssystem ändern. Der Bayer-Konzern, der bis 2050 klimaneutral werden will, nutzte die Plattform, um eine passendes Projekt zu finden, um freiwillige Zertifikate zu kaufen. Die Wahl der Leverkusener fiel auf das Climate-Tech-Startup Novocarbo, das eine technologische Lösung zur CO2-Sequestrierung entwickelt.

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