PERSONEN

Ein "Düsseldorfer Jong" für Firmenkunden

kaz - Ein Morgenmensch sei er nicht, sagt "der Neue" im Vorstand der Düsseldorfer Stadtsparkasse gleich zu Beginn des Pressegesprächs um halb neun Uhr morgens und lacht. Uwe Baust, Jahrgang 1962, ist seit Juli an Bord. Nach einem jahrelangen...

Ein "Düsseldorfer Jong" für Firmenkunden

kaz – Ein Morgenmensch sei er nicht, sagt “der Neue” im Vorstand der Düsseldorfer Stadtsparkasse gleich zu Beginn des Pressegesprächs um halb neun Uhr morgens und lacht. Uwe Baust, Jahrgang 1962, ist seit Juli an Bord. Nach einem jahrelangen Ausschüttungsstreit hatte sich die Stadtsparkasse Düsseldorf im vergangenen Jahr von ihrem Vorstandschef und einem weiteren Vorstandsmitglied getrennt. Baust ist damit Teil eines personellen Neuanfangs. Volksnah gibt er sich, der 55-jährige “Düsseldorfer Jong”, der seit dem 1. Juli für das Firmenkundengeschäft zuständig ist. Er sei ein “Kind der Region”, sagt er über sich selbst, und nach über 30 Jahren im Firmenkundengeschäft bei verschiedenen Banken “mit der Düsseldorfer Unternehmenslandschaft vom Unternehmensgründer bis zum Großkonzern bestens vertraut”.Schon nach dem Abitur 1982 ergab sich der erste berufliche Ausflug zur Sparkasse: Eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Monheim von 1982 bis 1985. Zwei Jahre war Baust im Anschluss dort beschäftigt. Für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre ging es dann nach Köln, Abschluss Diplom-Kaufmann, bevor er 1992 als Trainee bei der Dresdner Bank einstieg. Bis 2007 folgten verschiedene Positionen im rheinländischen Firmenkundengeschäft, dann kam der Wechsel zur Commerzbank, für die er zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung Mittelstandsbank West war. 2017 geht es nun also zurück zur Sparkasse. Mehr Dynamik ist gefragtDie zahlreichen Veränderungen der Bankenlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten miterlebt und mitgestaltet zu haben, sei “besonders schön”, kommentiert Baust. Aber: “Was mich besonders freut, ist das, was sich nicht verändert hat”, wie etwa die typische Unternehmenskultur der Sparkasse – auch einer der Gründe, die ihn zurück zu den Wurzeln geführt haben. Und er hat sich einiges vorgenommen: “Wir müssen wieder dynamischer werden und wachsen.” Gemeinsam mit der im Januar eingesetzten Vorstandsvorsitzenden Karin-Brigitte Göbel plant er eine Abkehr von der risikoaversen Ausrichtung der SSK Düsseldorf, die in der Vergangenheit öfter mal in die Kritik geraten war. Stattdessen wolle man auf das Attribut “risikoadäquat” setzen. Wie das genau aussehen soll, muss allerdings in den nächsten Wochen noch ausgearbeitet werden. Fest stehe aber: “Der Turnaround ist eingeleitet”.Und auch wenn das Thema Digitalisierung für ihn, wie eigentlich überall, eine große Rolle spielt: Von einer “Standardisierung und Entpersonalisierung” des Bankengeschäfts, wie es von anderen Instituten betrieben werde, hält Baust wenig. Stattdessen gelte weiterhin das Prinzip Kundennähe. Auch nach Ende des vor zwei Jahren angekündigten Filialabbaus werde die SSK Düsseldorf so viele Filialen haben wie die fünf nächstgrößten Wettbewerber zusammen – “echte Filialen”, wie Baust betont, “keine Marktstände in Einkaufszentren”.