EIOPA warnt vor Private-Credit-Risiken
EIOPA warnt vor Private-Credit-Risiken
EIOPA warnt vor Private-Credit-Risiken
lee Frankfurt
Die Furcht vor systemischen Risiken durch Private Credit treibt die Versicherungsaufsicht um. Wie die EU-Aufsichtsbehörde EIOPA am Montag mitteilte, summierten sich die Investments der europäischen Versicherungsbranche in private Vermögenswerte Ende vergangenen Jahres auf 514 Mrd. Euro, was gut 5% der gesamten Aktiva entspreche. Pensionskassen seien mit insgesamt 128 Mrd. Euro oder 4,4% ihrer Aktiva investiert gewesen.
Diversifizierung des Portfolios
Zunächst hätten Versicherer und Pensionskassen während der Niedrigzinsphase in Private Credit investiert, um überhaupt Renditen zu erzielen können, schreibt die EIOPA. Doch auch nach der Zinswende hätten sie ihre Investitionen in die Anlagekasse erhöht. Denn private Vermögenswerte seien für diese langfristig orientierten Anleger nicht bloß wegen der Illiquiditätsprämie attraktiv, sondern auch, weil sie sich zur Diversifizierung der Portfolios eignet. Wie aus dem Bericht hervorgeht, entfallen rund zwei Drittel der privaten Kreditengagements auf Hypotheken und Kredite.
Geografische Risiken mit großen Unterschieden
Es folgen nicht börsennotierte oder nicht gehandelte Unternehmensanleihen und besicherte Wertpapiere, die einem Kreditrisiko unterliegen. Wie die EIOPA herausstellt, differieren die Risiken zwischen den einzelnen Ländern erheblich. Zugleich drohten sektorale und geografische Klumpenrisiken die Diversifizierungsvorteile zu überlagern und Verluste in der Rezession zu verstärken.
Zudem zeichneten sich private Kredite durch ein höheres Kredit- und Liquiditätsrisiko, Bewertungsunsicherheiten und versteckte Hebelwirkungen aus. Sofern nicht richtig gesteuert, könnten diese erhebliche Auswirkungen auf die exponierten Unternehmen haben. Daher sei die kontinuierliche Überwachung der Private-Credit-Risiken – einschließlich Konzentrationskennzahlen – unerlässlich, um den Aufbau potenzieller systemischer Risiken zu verringern.
