Eltif ist keine Rarität mehr
Eltif ist keine Rarität mehr
Eltif ist keine Rarität mehr
Zahl der Langfrist-Fonds in Europa wächst spürbar
fed Frankfurt
Das europäische Fondsformat Eltif erlebt nach der Neufassung der europäischen Regeln einen deutlichen Schub in der Verbreitung. Nachdem die Anbieter über viele Jahre hinweg kein Interesse hatten, Produkte nach dem Format des European Long Term Investment Fund aufzulegen, steigen mittlerweile die Zahlen spürbar. „Wir haben per 30. September in Europa 80 Eltif gezählt, davon 13 Infrastrukturprodukte“, berichtete Hosna Houbani, Lead Analystin im Bereich Alternative Investments bei Scope Fund Analysis, im Rahmen einer Podiumsdebatte anlässlich der Private Markets Week. Dieser Trend ist auch in Deutschland wahrzunehmen, wo der Pionier und Platzhirsch, nämlich der Klimavest der Commerz Real, nun reichlich Konkurrenz bekommen hat.
Der Commerz Real ist es gelungen, früher als die Wettbewerber einen Eltif für Privatanleger zu vermarkten. Commerz-Real-Syndikusrechtsanwältin Constanze Jacobs führt das unter anderem darauf zurück, dass der Klimavest von Beginn an als reines Retailprodukt lanciert wurde – als sichere und täglich liquide Anlage. Das Recht zur täglichen Anteilsrückgabe koste zwar Rendite, entspreche aber den Privatanleger-Präferenzen nach Sicherheit und Liquidität.
Unterschiedliche Rücknahme-Regeln
Timo Bernau, Partner bei der Wirtschaftskanzlei GSK Stockmann, erläuterte, dass sich die Eltifs für private Anleger noch erheblich hinsichtlich der Rückgaberechte unterschieden. Es gebe liquide und illiquide Produkte, kein „one size fits all“. Scope-Expertin Houbani bestätigte diesen Befund und verband dies mit der Forderung, für mehr Klarheit gegenüber dem Privatanleger zu sorgen. Jacobs ergänzte, dass sich illiquide Produkte ohnehin nur als Beimischung empfehlten. Infrastruktur-Investments eigneten sich grundsätzlich ganz gut als Produkte für Private, weil sie in vielen Fällen gut erläuterbar seien, meinte die Commerz-Real-Juristin und führte als Beispiel ein Investment in Autobahnen an, dem absehbare Mauteinnahmen gegenüberstünden.
Noch, so berichtete Bernau, bräuchten Genehmigungen für Eltif in Deutschland viel länger als beispielsweise in Luxemburg, Doch das könnte sich dann ändern, wenn die Finanzaufsicht mehr Erfahrungen mit dem Genehmigungsverfahren mache.