Erfolgreicher Start für Frankreichs neuen Rüstungsfonds
Erfolgreicher Start für Frankreichs neuen Rüstungsfonds
Französischer Rüstungsfonds kommt gut an
Angebot der staatliche Investmentbank Bpifrance adressiert auch Privatanleger
von Gesche Wüpper, Paris
Die staatliche Investmentbank Bpifrance hat ihren neuen Rüstungsfonds erfolgreich an den Start gebracht. Der Fonds, mit dem das französische Institut die heimische Verteidigungsindustrie unterstützen will, stößt bei Anlegern offenbar auf reges Interesse. Der neu aufgelegte Fonds Bpifrance Défense S.L.P. habe aus dem Stand fast 3 Mill. Euro eingenommen, sagte Bankchef Nicolas Dufourcq. Die durchschnittliche Zeichnungssumme lag demnach bei 1.000 Euro.
Mit dem im Frühjahr angekündigtem Fonds will Bpifrance vor allem mittlere und kleine Unternehmen sowie Startups aus den Bereichen Rüstung, Cybersicherheit, Luftfahrt, Telekom oder in der dualen Industrie tätig sind. Insgesamt sollen bis zu 450 Mill. Euro mobilisiert werden. Der Fonds steht allen offen. Mindesteinsatz sind 500 Euro. Die investierten Gelder sind für mindestens fünf Jahre festgelegt, wobei Bpifrance empfiehlt, den Fonds, der eine Laufzeit von 20 Jahren haben soll, zehn Jahre zu halten.
Innovationen fördern
Die französische Verteidigungsindustrie werde vor allem von 4.000 kleineren und mittleren,, oftmals familiengeführten Unternehmen getragen. Diese hätten oftmals einen hohen Bedarf an Eigenkapital hätten, betonte Dufourcq in einem Radio-Interview. Den gesamten Finanzierungsbedarf der französischen Rüstungsindustrie, zu der auch Schwergewichte wie Dassault Aviation und Thales gehören, bezifferte er bis 2030 auf 15 Mrd. Euro.
Einen ersten Verteidigungsfonds hatte Bpifrance vor vier Jahren auf den Weg gebracht. Neben dem französischen Verteidigungsministerium, dem Lenkwaffenhersteller MBDA, den Versicherern Allianz und Axa sowie der staatlichen Caisse des Dépôts soll BNP Paribas in den Fonds Innovation Défense (FDI) investiert haben. BNP und Crédit Agricole sind laut Informationen von „Les Échos“ Vorreiter unter den französischen Banken bei Rüstungsfonds. So sollen sie bereits voriges Jahr in Eiréné, den Verteidigungsfonds von Weinberg Capital, investiert haben.
Startup-Förderung
Beim FDI kann zwischen 0,5 Mill. bis 30 Mill. Euro gezeichnet werden. Zu den elf Unternehmen, die bereits Gelder des Fonds erhalten haben, gehören das Quantencomputing-Startup Alice & Bob, der Fototonik-Spezialist Cailabs, das Space-Startup Unseenlabs und das Jungunternehmen Exotrail, das Motoren für Satelliten entwickelt.