Ermittler schwächen Infrastruktur der Cyberkriminellen
Ermittler schwächen Infrastruktur der Cyberkriminellen
Ermittlern gelingt Schlag
gegen Cyberkriminelle
Tausende Nummern mutmaßlicher Anlagebetrüger gekappt
dpa-afx Frankfurt
Im Kampf gegen Anlagebetrüger, „Enkeltrick“-Kriminelle und falsche Polizisten ist den Ermittlern ein Schlag gelungen. Die Infrastruktur der mutmaßlichen Cyberkriminellen sei erheblich geschwächt worden, teilten das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichtete Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg, das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag mit. „Um dagegenzuhalten, müssen die Täter einen immensen organisatorischen Aufwand betreiben, der mit erheblichen Kosten verbunden ist“, hofft Andreas Stenger, Präsident des LKA Baden-Württemberg.
Nummern gekappt
Die Ermittler nahmen demnach Rufnummern ins Visier, die im Zusammenhang mit betrügerischen Online-Plattformen stehen sollen. Bis zum 5. Dezember seien mehr als 3.500 überwiegend deutsche Nummern ausgemacht worden, über die mutmaßlich Telefonate mit Opfern geführt wurden. Diese Festnetz-, Handy - und Internetnummern wurden inzwischen von den zuständigen Anbietern abgeschaltet. Zusätzlich seien gut 350 österreichische Nummern in Abstimmung mit den Wiener Behörden vom Netz genommen worden.
Crime-as-a-Service
Beim Online-Anlagebetrug handeln die meist unbekannten Täter international und arbeitsteilig. Rufnummern werden demnach vielfach an Betrugsnetzwerke vermietet und massenweise genutzt, um Straftaten zu begehen. Das Vorgehen bezeichnen die Ermittlungsbehörden als „Crime-as-a-Service“ – also kriminelle Dienstleistungen. Das Ziel der Operation Herakles sei es, die dafür genutzte technische Infrastruktur dauerhaft zu zerstören. Bereits im Juni und Oktober dieses Jahres waren im Rahmen derselben Operation mehr als 2.200 Internetseiten abgeschaltet worden.
