Streit mit der Schweizer Regierung

UBS-CEO Ermotti widerspricht Gerüchten um möglichen Umzug in die USA

UBS bleibt in der Schweiz, trotz Gerüchten um einen Umzug in die USA. CEO Sergio Ermotti widerspricht Spekulationen und setzt auf eine Lösung im Interesse von Kunde und Land.

UBS-CEO Ermotti widerspricht Gerüchten um möglichen Umzug in die USA

UBS will in
der Schweiz bleiben

CEO Ermotti widerspricht Gerüchten um Umzug in die USA

Reuters London

Die Schweizer UBS hat Spekulationen über eine mögliche Verlegung des Hauptsitzes ins Ausland widersprochen. „Wir haben niemals damit gedroht, das Land zu verlassen. Das ist absurd“, erklärte Konzernchef Sergio Ermotti am Donnerstag auf einer Investorenkonferenz von J.P. Morgan. „Selbst anzudeuten, dass wir das tun, ist völlig respektlos. Es ist nicht wahr.“ In der Vergangenheit sei es für das Institut, für die Kunden und auch für das Land gut gewesen, dass die UBS eine Schweizer Bank sei.

Ausgelöst vom Kollaps der Credit Suisse und der Notübernahme durch die UBS hatte die Schweizer Regierung im Juni einen umfassenden Vorschlag vorgelegt, um künftige zusätzliche Krisen zu verhindern. Eine Umsetzung würde bedeuten, dass die UBS bis zu 24 Mrd. Dollar an zusätzlichem Kernkapital aufbringen muss.

„Die aktuellen Vorschläge sind nicht akzeptabel“, erklärte der CEO. „Wir werden das Ergebnis respektieren, egal wie es ausfällt, aber sie werden für uns nicht funktionieren.“ Die UBS werde Gegenmaßnahmen ergreifen müssen. Einzelheiten wollte er nicht nennen. Die UBS lehnt den Plan ab, weil sie befürchtet, damit an Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität für Anleger zu verlieren.

Hoffnung auf Kompromiss

Eine Reihe von Schweizer Kantonen und Wirtschaftsverbänden äußerte während einer öffentlichen Konsultation ebenfalls Bedenken. Die Regierung muss nun entscheiden, ob sie angesichts des Widerstandes ihren Vorschlag abschwächt.

Ermotti hofft auf einen Kompromiss. „Ich bin hoffnungsvoll, dass eine vernünftige Lösung gefunden werden kann“, erklärte er. Es sei für die Kunden wichtig, dass die Bank nicht nur Qualität, sondern auch attraktive Preise biete. „Und die Preisgestaltung für unsere Dienstleistungen hängt davon ab, wie viel Kapital wir vorhalten müssen. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden, die für die UBS, die Aktionäre, die Kunden, aber auch für das Land das Richtige ist.“