Erneute BaFin-Klatsche für N26
Erneute BaFin-Klatsche für N26
Erneute BaFin-Klatsche für N26
Aufsicht verlangt zusätzliches Eigenkapital und stoppt Hypothekengeschäft
ahe Berlin
Nebenstehender Kommentar
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Digitalbank N26 gravierende Mängel im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie bei der Organisation des Kreditgeschäfts vorgeworfen. Die Aufseher verdonnerten das Fintech daher dazu, zusätzliches Eigenkapital bereitzustellen und das Hypothekengeschäft in den Niederlanden vorerst zu stoppen. Sie bestellten zugleich einen Sonderbeauftragten, der die Einhaltung der Maßnahmen überwachen soll. Die Bank müsse „angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen“.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Finanzaufsicht die Reißleine zieht. Der letzte Sonderbeauftragte hatte seine Arbeit in der Berliner N26-Zentrale erst vor rund einem Jahr beendet. Bis Sommer 2024 waren zudem noch Wachstumsbeschränkungen der BaFin in Kraft gewesen.
Kein neues Hypothekengeschäft
Die neuen Beschränkungen betreffen nicht erneut die Neukundengewinnung, sondern lediglich das Hypothekengeschäft in den Niederlanden, das seit 2023 unter der Marke „Neo Hypotheken“ außerhalb des eigentlichen Kerngeschäfts aufgebaut worden war. Hier wird das Neugeschäft gestoppt. Bestehende Hypotheken seien von dieser Entscheidung nicht betroffen, stellte eine N26-Sprecherin klar. Auch Erhöhungen und Übertragungen bestehender Hypotheken seien weiterhin möglich. Untersagt hat die BaFin dagegen die Verbriefung von Forderungen aus diesem Geschäft.
Gewinnerwartung bleibt bestehen
Zur genauen Höhe der zusätzlichen Eigenmittelanforderungen wollten sich weder die BaFin noch die Bank äußern. Die Sprecherin betonte aber, dass alle gegenwärtig bekannten Entwicklungen bereits in den Profitabilitätserwartungen berücksichtigt worden seien. „Für 2025 erwarten wir weiterhin, das Gesamtjahr auf Basis des Net Operating Income leicht positiv abzuschließen.“
Den ersten Jahresgewinn in der Geschichte hatte in der vergangenen Woche der neue Co-CEO Marcus W. Mosen im Interview der Börsen-Zeitung angekündigt. Er hatte zudem darauf verwiesen, dass der Austausch mit der BaFin „konstruktiv“ verlaufe und Fortschritte in den nächsten ein oder zwei Quartalen zu erwarten seien. Die Maßnahmen umfassen nach Angaben der Sprecherin Anpassungen in den Governance-Strukturen sowie von Prozessen und Kontrollmechanismen.
