Nachhaltigkeit

ESG-Kriterien markieren Kulturbruch der Kontinente

Während institutionelle Anleger in Europa weniger Vorbehalte gegen ESG-Kriterien hegen, sind Geldgeber in Nordamerika ähnlich wie in anderen Weltregionen deutlich zurückhaltender,

ESG-Kriterien markieren Kulturbruch der Kontinente

jsc Frankfurt

Die Einstellung von Investoren zu Kriterien der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage ist von Kontinent zu Kontinent verschieden: Während institutionelle Anleger in Europa weniger Vorbehalte gegen ESG-Kriterien hegen und für ihre jeweilige Organisation öfter eine hohe Bedeutung der Nachhaltigkeit ausmachen, sind Geldgeber in Nordamerika ähnlich wie in anderen Weltregionen deutlich zurückhaltender, berichtet die britische Fondsgesellschaft Schroders auf Grundlage einer Umfrage.

So sehen Europas Geldgeber seltener Nachteile für Performance (29%) und Kosten (27%) als etwa vergleichbare Anleger in Nordamerika, die hier auf 47% und 35% kommen und damit – wie auch Investoren in Lateinamerika und in der Asien-Pazifik-Region – deutlich skeptischer sind. Auch stufen europäische Anleger die Messung und Steuerung nachhaltigkeitsbezogener Risiken seltener als schwierig ein, während sie zugleich häufiger über falsche Versprechen (Greenwashing) und einen Mangel an Daten besorgt sind. Schroders hat Vertreter von 750 Kapitalsammelstellen befragen lassen, davon gut ein Drittel in Europa.

Unterschiede bestehen auch zwischen den Investorengruppen. Der Frage, ob im Zuge der Pandemie auch Nachhaltigkeitskriterien an Bedeutung gewonnen haben, stimmen nicht nur europäische Geldgeber vermehrt zu, sondern auch öffentliche Institutionen wie Zentralbanken und Staatsfonds sowie Privatbanken, während Pensionseinrichtungen und Stiftungen seltener eine wesentliche Änderung sehen.

Wertberichtigt Seite 6