Estland: Agenten nutzten Swedbank

Börsen-Zeitung, 15.11.2019 fir Frankfurt - Der estnische Finanzminister hat eine Verbindung der über die Swedbank gewaschenen Gelder zu russischen Geheimdiensten hergestellt. Konkrete Informationen blieb er aber schuldig. Martin Helme hatte in einem...

Estland: Agenten nutzten Swedbank

fir Frankfurt – Der estnische Finanzminister hat eine Verbindung der über die Swedbank gewaschenen Gelder zu russischen Geheimdiensten hergestellt. Konkrete Informationen blieb er aber schuldig. Martin Helme hatte in einem am Mittwoch in der schwedischen Wirtschaftszeitung “Dagens Industri” veröffentlichten Interview vorgebracht, dass ein solcher Zusammenhang ganz offensichtlich bestehe.Tags darauf sagte er zu Reportern in Tallinn, es sei nicht sehr überraschend anzunehmen, dass die über Banken geschleusten Finanzmittel, die nun untersucht würden, mit dem russischen Staat verbundenes Schwarzgeld seien. Er habe in seinem Interview generell auf verdächtige Geldflüsse durch estnische Banken Bezug nehmen wollen, präzisierte Helme am Donnerstag, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Gegen die schwedische Bank, die zwischen 2007 und 2015 gut 100 Mrd. Dollar über ihre estnische Niederlassung gewaschen haben soll, ermitteln schwedische, baltische und US-Behörden sowie die EZB.Sollten sich die Aussagen des Ministers als stichhaltig erweisen, müsse die Swedbank mit empfindlicheren Strafen rechnen, glaubt Bloomberg-Intelligence-Analyst Elliott Z. Stein. Mit der Beteiligung von russischen Nachrichtendiensten erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass US-Sanktionen verletzt wurden.