EU-Behörde ESMA klopft Aufsehern auf die Finger

Börsen-Zeitung, 10.1.2020 jsc Frankfurt - Die EU-Wertpapieraufsicht ESMA will die Arbeit der nationalen Behörden stärker koordinieren. Einheitliche Regeln allein seien nicht ausreichend, um ein konsistentes Vorgehen zu sichern, hält die Behörde in...

EU-Behörde ESMA klopft Aufsehern auf die Finger

jsc Frankfurt – Die EU-Wertpapieraufsicht ESMA will die Arbeit der nationalen Behörden stärker koordinieren. Einheitliche Regeln allein seien nicht ausreichend, um ein konsistentes Vorgehen zu sichern, hält die Behörde in ihren strategischen Grundsatzpapier für die Jahre 2020 bis 2022 fest. Die ESMA wolle nationale Behörden daher stärker vernetzen, einen Aufsichtsleitfaden (“Union Supervisory Handbook”) entwickeln und Marktdaten einholen. Nationale Spieler müssten einheitlich handeln (“act as one”), betont die ESMA. Gleichwohl sei die Anerkennung nationaler Befugnisse wichtig. Um im Derivatehandel zentrale Gegenparteien besser überwachen zu können, wünscht sich die ESMA zudem eine bessere Zusammenarbeit mit Behörden in Drittländern – eine Aussage, die angesichts des Brexit gerade an Großbritannien gerichtet sein dürfte.Die Pariser Behörde, die 2011 ihre Arbeit aufnahm, sieht sich als ergebnisorientierter Regelsetzer und Aufseher. Die Beseitigung von Risiken für die ESMA-Ziele – Anlegerschutz, geordnete Märkte, Finanzstabilität -, im rechtlich zulässigen Rahmen sei wichtiger als die Frage, welches Instrument konkret genutzt wurde. Auch betont die Behörde den Anlegerschutz: Um den Kapitalmarkt zu stärken, sei eine breite Basis an privaten Sparern wichtig. Vertriebskosten sollen demnach sinken. Anders als im Arbeitsprogramm für 2020 wird eine Überprüfung des Regelwerks Mifid II diesmal nicht explizit erwähnt.