Euro-Bonds bringen Volumen

Das Kostenproblem von T2S bleibt ein Thema

Euro-Bonds bringen Volumen

dm Frankfurt – In den Anfängen des Projekts, eine einheitliche Wertpapierabwicklungsplattform für Europa einzuführen, kalkulierte die Europäische Zentralbank noch auf anderer Basis. Laut der Machbarkeitsstudie von Januar 2007 wurden die Einführungskosten für T2S für den Markt auf rund 210 Mill. Euro (für Zentralverwahrer und Depotbanken) geschätzt, während Einsparungen von insgesamt bis 455 Mill. Euro für möglich gehalten wurden. Naturgemäß sind solche komplexen IT-Projekte stets – noch dazu über so lange Zeiträume – mit Veränderungen konfrontiert. Doch heute werden Summen von weit über 1 Mrd. Euro für die Einführung im Markt genannt, und noch sind nicht alle Anpassungsprojekte gestartet. Die Schlussrechnung steht damit noch aus.So ist das Ansinnen, mehr Volumen auf die T2S-Plattform zu bringen, nicht nur aus Relevanz-, sondern auch aus Kostengründen nachvollziehbar. Die internationalen Zentralverwahrer Euroclear und Clearstream haben laut EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch bereits angekündigt, dass sie alle Wertpapiere auf T2S abwickeln. Dazu zählen auch sogenannte Eurobonds, also Anleihen, die vor allem von den internationalen Zentralverwahrern (ICSDs) in den Markt gebracht werden. Es handelt sich um Anleihen, die üblicherweise über ein Bankensyndikat in einer Reihe von Ländern auf den Markt gebracht werden. So kann ein britisches Unternehmen einen Eurobond in verschiedenen europäischen Ländern in Dollar begeben. Diese Form der Eurobonds hat nichts mit gemeinschaftlichen Anleihen der Euro-Staaten zu tun, wie sie immer wieder diskutiert werden.Laut EZB sind bisher 250 000 Wertpapiere mit einem Wert von rund 9,2 Bill. Euro über die beiden ICSDs ausgegeben worden, wovon 20 % auf Euro lauten. Insgesamt stehen Eurobonds für rund ein Viertel der marktfähigen Wertpapiere, die vom Eurosystem als Sicherheiten akzeptiert werden.