Euronext sondiert weitere Übernahmen
wü Paris – Euronext hat 2017 dank Kostendisziplin und Sondereffekten trotz mauer Handelsaktivitäten unter dem Strich mehr verdient. Der europäische Börsenbetreiber steigerte seine Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % auf 532,3 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 4,9 % auf 297,8 Mill. Euro, während das Nettoergebnis um 22,5 % auf 241,3 Mill. Euro zulegte. Dabei profitierte der Betreiber der Börsen in Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon von dem Gewinn aus einem Tausch seiner Beteiligung von 2,3 % an LCH Group in eine 11,1- prozentige Beteiligung an der kontinentaleuropäischen Tochter LHC SA des Clearinganbieters. Er brachte ihm 40,6 Mill. Euro sowie durch eine einmalige Steuerwirkung weitere 20,4 Mill. Euro. Dagegen verringerte sich die Ebitda-Marge von 57,2 % auf 55,9 %.Euronext will nun die Dividende von 1,42 Euro je Aktie auf 1,73 Euro erhöhen. Für die kommenden Jahre zeigte sich Vorstandschef Stéphane Boujnah optimistisch. Die Handelsvolumen hätten dieses Jahr einen guten Start gehabt, erklärte er. So lag das tägliche Kassamarktvolumen im Januar im Schnitt um 20 % über dem des Vorjahreszeitraums und der Derivatehandel um 26 %. Ab 2019 werde sich vor allem die Übernahme der irischen Börse Irish Stock Exchange (ISE) positiv auf das Ergebnis auswirken, erwartet Boujnah. Die im November für 137 Mill. Euro angekündigte Akquisition soll im ersten Quartal abgeschlossen werden. Spanische Börse im VisierDer Börsenbetreiber schaut sich nun nach weiteren Übernahmemöglichkeiten um. “Wir werden weiter diszipliniert und systematisch Möglichkeiten verfolgen, zu kaufen und zur Diversifizierung beizutragen”, sagte Boujnah während einer Telefonkonferenz. Analysten halten die spanische Börse für ein mögliches Übernahmeziel.