Euronext steigt in den Stromhandel ein

Mehrländerbörse erwirbt 66 Prozent der Nord Pool

Euronext steigt in den Stromhandel ein

ck Frankfurt – Die Mehrländerbörse Euronext treibt ihre Asset-Klassen-Diversifizierung voran und steigt in den Stromhandel ein. Das Unternehmen teilte mit, dass es einen Mehrheitsanteil von 66 % an der Strombörse Nord Pool erwirbt. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Der Enterprise Value der Nord Pool auf schulden- und liquiditätsfreier Basis belaufe sich auf umgerechnet rund 84 Mill. Euro, hieß es lediglich. Die bisher alleinigen Eigentümer der Nord Pool, die nordischen und baltischen Stromnetzbetreiber, bleiben über eine gemeinsame Holding mit 34 % an Nord Pool beteiligt.Die im Jahr 1993 gegründete Nord Pool bietet Handel, Clearing und Settlement und weitere Dienstleistungen für den Stromhandel an. Derzeit hat sie mehr als 360 Kunden in 20 europäischen Ländern. 2018 erwirtschaftete Nord Pool einen Erlös von rund 40 Mill. Euro. Ihr Handelsvolumen belief sich auf 524 Terawattstunden. Mit der Transaktion baut die Euronext auch die Stellung der zu Beginn des Jahres erworbenen Oslo Børs als Kompetenzzentrum für das Rohstoffgeschäft der Gruppe aus. Vorbehaltlich der Freigabe durch die zuständigen Regulierer und Wettbewerbshüter soll die Transaktion im ersten Quartal 2020 abgeschlossen werden.In den Strommarkt zu expandieren, sei wichtig für die Mission von Euronext, die Realwirtschaft zu finanzieren, sagte der CEO des Börsenbetreibers, Stéphane Boujnah. Durch die Bündelung ihrer Kräfte mit Euronext werde Nord Pool noch besser in der Lage sein, den Übergang zu neuen Wegen für das Management der Stromversorgung angesichts von Klimawandel und des Übergangs zu nachhaltigem Wachstum zu unterstützen. Diese Akquisition entspreche dem Ziel der Euronext, die führende paneuropäische Marktinfrastruktur zu errichten, und diversifiziere den Erlös in eine neue Assetklasse, den Stromhandel.