Die Evangelische Bank, mit einer 2020 um 6,6% auf 8,4 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme die größte Kirchenbank in Deutschland, will ihren Eigentümern für das vorige Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 3% zahlen. Vorstandschef Thomas Katzenmayer erklärte in der Bilanzpressekonferenz des Genossenschaftsinstituts, 2020 sei ein „sehr gutes Geschäftsjahr“ gewesen. Gravierende Kreditausfälle infolge der Corona-Pandemie erwartet die Bank, die sich als Spezialdienstleister für Kirche, Diakonie, Gesundheits- und Sozialwirtschaft versteht, aktuell nicht.

Der Zinsüberschuss einschließlich Erträge aus der Ergebnisabführung von Beteiligungen erhöhte sich 2020 um 9 Mill. auf gut 85 Mill. Euro. Über Finanzprodukte hinaus fördert die Evangelische Bank die Gesundheits- und Sozialwirtschaft im Rahmen einer „Beyond-Banking-Strategie“ über Finanzprodukte hinaus verstärkt mit Beratungsleistungen. Die Kirchenbank sagte 2020 rund 842 Mill. Euro neue Kredite zu, das Kreditvolumen insgesamt erhöhte sich um 5,9% auf 4,8 Mrd. Euro. Die Steigerung des Zinsüberschusses federte den Anstieg der Verwaltungskosten um 5% auf 71 Mill. Euro ab, so dass sich ein höheres Betriebsergebnis vor Bewertung von 26,5 (i.V.15,1) Mill. Euro ergab. Für 2021 sei ein Kreditwachstum von 4 bis 6% zu erwarten. Bei den Einlagen geht die Bank, die institutionellen Kunden Verwahrentgelte ab einer Freibetragsgrenze von derzeit noch 1 Mill. Euro berechnet, nicht von einem Anstieg aus.

Der derzeit zweiköpfige Vorstand soll in diesem Jahr auf vier Mitglieder erweitert werden. Gesucht werden ein Finanzvorstand und ein Vorstand für die digitale Transformation. Ihre Refinanzierung will die Bank nach dem im Sommer erwarteten Erhalt einer Pfandbrieflizenz verbreitern. In den kommenden drei bis fünf Jahren kalkuliert das Institut, das Nachteile bei der Anrechnung von Einlagen verglichen mit Retailbanken adressiert, mit einem Emissionsvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro.