Exor verhandelt mit Covéa über Partner-Re-Verkauf

FCA-Großaktionär lockt hoher Veräußerungsgewinn

Exor verhandelt mit Covéa über Partner-Re-Verkauf

bl Mailand – Fiat-Chrysler-Großaktionär Exor verhandelt mit dem französischen Rückversicherer Covéa über einen Verkauf des Rückversicherers Partner Re. Die Holding der Familie Agnelli/Elkann sowie Covéa bestätigten entsprechende Exklusivgespräche, deren Erfolg noch nicht sicher sei. Der angepeilte Verkaufspreis soll angeblich bei 9 Mrd. Dollar in bar liegen. Exor hatte den Rückversicherer von den Bahamas erst vor knapp drei Jahren nach einem Bieterwettstreit für 6,9 Mrd. Dollar erworben, um das Beteiligungsportfolio, das im Wesentlichen aus Anteilen an Fiat Chrysler (FCA), Ferrari und CNH Industrial besteht, zu diversifizieren.Partner Re kommt auf Prämieneinnahmen von fast 6 Mrd. Dollar und hat Kapitalanlagen von 25 Mrd. Dollar. Die Gesellschaft gehört zu den weltweiten Top Ten der Rückversicherer.Ein Verkauf würde Exor einen Veräußerungserlös von 3 Mrd. Euro bescheren. Exor-Chef John Elkann hatte kürzlich gesagt, entsprechende Erlöse würden reinvestiert. Das Umfeld für einen Verkauf ist günstig. Axa hatte kürzlich den Rückversicherer XL übernommen, AIG Validus. Beide hatten deutlich mehr gezahlt als den Börsenkurs. Zusammen mit Einnahmen und Dividenden aus der geplanten Fusion mit PSA Peugeot Citroën hätte Exor dafür rund 7 Mrd. Euro zur Verfügung. Weitere Erlöse könnten aus der angestrebten Veräußerung der FCA-Robotik-Tochter Comau dazukommen.Die genossenschaftliche Covéa hatte im vergangenen Jahr vergeblich versucht, den ebenfalls französischen Rückversicherer Scor, die Nummer fünf in der Welt, zu übernehmen. Covéa-CEO Thierry Derez hatte nach dem gescheiterten Fusionsversuch deutlich gemacht, andere Akquisitionsmöglichkeiten zu suchen. Er will den Rückversicherer, der 90 % seines Prämienvolumens von 17 Mrd. Euro im Heimatmarkt erzielt, breiter aufstellen.Der Exor-Aktienkurs schoss nach der Bestätigung der Verhandlungen durch Exor und Covéa deutlich in die Höhe. Bis zum Nachmittag legte das Papier um 4,9 % auf 73,62 Euro zu.