Kapitalpuffer

EZB räumt Banken Zeit ein

Die Bankenaufsicht will den Geldhäusern der Eurozone genügend Zeit einräumen, um ihre im Zuge der Corona-Pandemie belasteten Kapitalpuffer wieder aufzufüllen. „Wir wollen nicht wieder damit anfangen, bei den Kapitalpuffern die Zügel anzuziehen,...

EZB räumt Banken Zeit ein

Reuters Frankfurt

Die Bankenaufsicht will den Geldhäusern der Eurozone genügend Zeit einräumen, um ihre im Zuge der Corona-Pandemie belasteten Kapitalpuffer wieder aufzufüllen. „Wir wollen nicht wieder damit anfangen, bei den Kapitalpuffern die Zügel anzuziehen, während die Krise immer noch die Bilanzen der Banken trifft“, sagte der Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Andrea Enria, am Montag auf einer Veranstaltung der IESE Business School. Die EZB plane, dass Geldhäuser bis mindestens 2022 ihre Kapitalpuffer flexibel nutzen dürfen. „Aber wir können auch erneut den Zeitpfad überdenken, falls erhebliche Probleme mit der Qualität von Vermögenswerten auftauchen sollten“, fügte er hinzu. Die Bankenwächter hatten vergangene Woche angekündigt, nach den während der Pandemie verhängten Einschränkungen ab Oktober wieder Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zuzulassen. Diese seien dann wieder Teil des normalen Aufsichtsprozesses. Enria zufolge wird am Markt erwartet, dass die Banken bald beginnen, Rückstellungen zu verringern, so dass Gewinne und Auszahlungen an die Aktionäre wieder anziehen. „Wir hoffen, dass die Banken ein gutes Ausmaß an Vorsicht walten lassen werden bei der Verringerung der Rückstellungen“, ergänzte er. Die seit 2014 mit der Bankenaufsicht für große Institute betraute EZB kontrolliert aktuell 114 Banken.