EZB senkt Kapitalvorgabe für Commerzbank

Börsen-Zeitung, 14.12.2016 bn Frankfurt - Die Commerzbank muss laut europäischer Bankenaufsicht 2017 deutlich weniger Kapital vorhalten als im ablaufenden Jahr. Wie die Bank mitteilt, fordert ihr die EZB infolge des aufsichtlichen Überprüfungs- und...

EZB senkt Kapitalvorgabe für Commerzbank

bn Frankfurt – Die Commerzbank muss laut europäischer Bankenaufsicht 2017 deutlich weniger Kapital vorhalten als im ablaufenden Jahr. Wie die Bank mitteilt, fordert ihr die EZB infolge des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process/SREP) 2017 eine harte Kernkapitalquote von 8,5 % ab. 2016 waren es noch 10,25 %, so viel wie im Falle der Deutschen Bank. Derzeit liegt die Commerzbank deutlich über der EZB-Mindestanforderung. Per Ende September zeigte sie auf Basis der Übergangsregelungen von Basel III eine Quote von 13,6 %.Neben die SREP-Mindestquote tritt noch eine “Empfehlung” der EZB zum Niveau der Eigenkapitalquote, welche indes nicht offengelegt wird. Warum die Anforderung an die Commerzbank so stark sinkt, blieb am Dienstag zunächst unklar. Seit Ende 2015 hat die Bank ihre Risikoaktiva um gerade einmal 1,4 % reduziert. Im Markt ist von einer Anpassung der Methoden im SREP die Rede. Die Commerzbank äußerte sich auf Anfrage nicht.Bis 2019 wird sich die SREP-Quote der Commerzbank schon infolge der schrittweisen Einführung von Basel III von 8,5 % auf 10,75 % erhöhen. Zum einen erhöht sich bis dahin der Kapitalzuschlag für nationale Systemrelevanz von 0,5 auf 1,5 Prozentpunkte, und zum anderen wird sich der Kapitalerhaltungspuffer auf 2,5 % verdoppeln. Eine volle Umsetzung von Basel III unterstellt, kommt die Bank derzeit auf eine harte Kernkapitalquote von 11,8 %. Der SREP für 2016 hatte per 2019 eine Mindestquote von 11,75 % erwarten lassen.