Factoring-Institute bauen Inlandsgeschäft aus
Factoring-Institute bauen Inlandsgeschäft aus
Umsätze steigen um 6 Prozent – Schwäche im Ausland
fir Frankfurt
Die Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbands (DFV) haben im ersten Halbjahr die Factoring-Umsätze im Vergleich mit dem Vorjahr um 5,7% auf 192,8 Mrd. Euro ausgebaut. Der Factoring-Branche sei es als zunehmend nachgefragtes Finanzierungsinstrument gelungen, überproportional zuzulegen, teilte der Verband, dem Stand Mai 44 Mitglieder angehören, am Dienstag mit. Als Treiber habe sich das nationale Geschäft erwiesen, das um 12,6% auf 142 Mrd. Euro anwuchs, wohingegen das internationale Geschäft um fast ein Zehntel auf 50,8 Mrd. Euro einbrach. Sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren sind die Factoring-Umsätze dem Verband zufolge deutlich gesunken “und spiegeln die herausfordernden Zeiten der deutschen Wirtschaft im internationalen Vergleich wider”.
Pessimistischere DFV-Mitglieder
Entsprechend den sich eintrübenden Konjunkturaussichten für Deutschland blickten die DFV-Mitglieder etwas verhaltener in die Zukunft als noch zu Beginn des Jahres, hieß es. Hatten sie demnach zu Jahresbeginn im Schnitt noch die Note 2,5 vergeben, so sei die Bewertung des Ausblicks Mitte des Jahres auf 2,6 gerutscht. Das reflektiere unter anderem Herausforderungen wie Unsicherheit über Energiepreisentwicklung, Fachkräftemangel und höhere Investitionskosten.
Optimistisch für den Verband zeigt sich dennoch Vorstandsmitglied Stefan Wagner. „Factoring baut seine Relevanz nicht nur als Stabilisator in Krisenzeiten, sondern auch als elementarer Bestandteil des Finanzierungsmix, insbesondere auf nationaler Ebene, weiter aus“, lässt er sich zitieren. Beim Factoring veräußert eine Firma ihre Forderungen gegenüber Kunden an ein Factoring-Institut. Ungeachtet zunehmender Insolvenzen sei die Zahl der Factoring-Kunden mit rund 106.000 stabil geblieben, was aber auch mit Veränderungen in der Mitgliederstruktur des Verbandes zusammenhänge.