Inmitten der Kryptokrise hat die Digital-Asset-Plattform FalconX eine neue Finanzierung gestemmt, bei der sie ihre Bewertung gegenüber der vorigen Runde verdoppeln konnte. Wie das Start-up am Mittwoch mitteilte, wurde eine Series D über 150 Mill. Dollar absolviert zu einer Bewertung von 8 Mrd. Dollar. Im Lead investierten der Singapurer Staatsfonds GIC und die Schweizer B Capital. Auch die Altinvestoren Thoma Bravo, Wellington Management, Adams Street and Tiger Global zogen mit. Einige der frühen Investoren gaben aber auch Anteile ab an die neuen Anteilseigner, sagte FalconX-CEO Raghu Yarlagadda Reuters.

Bei der vorherigen Finanzierungsrunde wurde FalconX mit 3,75 Mrd. Dollar bewertet. Dass man nun in einem Umfeld sinkender Notizen und allgemein wachsendem Misstrauen gegenüber der vor härterer Regulierung stehenden Kryptobranche eine solche Bewertung erhält, demonstriert einen großen Vertrauensvorschuss der Investoren. Denn noch zeichnet sich bei Bitcoin und Altcoins keine Bodenbildung ab – und die Kaskadeneffekte von Margin Calls auf Leveraged-Long-Positionen lassen vermuten, dass der Verkaufsdruck zunächst bestehen bleibt.

Zudem werden Fintechs in Zu­kunft mit höheren regulatorischen Kosten konfrontiert, müssen die Aufseher doch allein wegen des Verbraucherschutzes tätig werden – denn bei Adressen wie dem angeschlagenen Vermittler Celsius hatten vor allem Retailanleger Coins deponiert, wofür sie mit hohen Zinsversprechen geködert wurden.

FalconX wendet sich allerdings mit ihrer Plattform ausschließlich an institutionelle Anleger, die über eine API Zugriff auf Kryptoanlagestrategien haben. Als Prime Broker übernehme man selbst keinerlei Marktrisiken und komme so auch nicht in Konflikt mit den Handelsstrategien der Kunden, so Yarlagadda. Mit den frischen Mitteln will das profitable Start-up zusätzliches Personal an­heuern und Zukäufe tätigen.