WERTBERICHTIGT

Fed-Leck muss Folgen haben

Börsen-Zeitung, 12.4.2013 Das Datenleck bei der US-Notenbank Federal Reserve Bank war offenbar größer als zunächst eingeräumt. Am Dienstag um 14 Uhr hatte ein Mitarbeiter das marktrelevante Protokoll der März-Sitzung "aus Versehen" an einen...

Fed-Leck muss Folgen haben

Das Datenleck bei der US-Notenbank Federal Reserve Bank war offenbar größer als zunächst eingeräumt. Am Dienstag um 14 Uhr hatte ein Mitarbeiter das marktrelevante Protokoll der März-Sitzung “aus Versehen” an einen Verteiler mit mehr als 100 Personen versandt. Zunächst hieß es, bei diesen habe es sich nur um Kongressabgeordnete, deren Mitarbeiter und Lobbyisten gehandelt. Allein die Suggestion, diesen sei die Brisanz der Informationen nicht gleich klar gewesen, beleidigt entweder die Intelligenz der Abgeordneten, die der investierenden Öffentlichkeit oder beide. Nun wurde bekannt, dass auch Banker von Barclays, Citigroup, Goldman Sachs, J. P. Morgan, UBS und Wells Fargo auf der Liste standen. Auch angesichts der klaren Kursreaktionen bei US-Staatsanleihen kann das größte Datenleck seit Jahren damit nicht mehr als Lappalie abgetan werden. Versehen oder nicht: Wenn der Fall keine Konsequenzen hat, würde er zum Freifahrtschein für die “versehentliche” vorzeitige Weitergabe von Insiderinformationen. scd